Darum dürfen Hunde keine Schokolade fressen

Wie Sie eine Schokoladenvergiftung bei Hunden erkennen und was zu tun ist

Hunde vertragen keine Schokolade. Sie können eine Vergiftung erleiden, die im schlimmsten Fall sogar tödlich verlaufen kann. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Ihr Hund keine Schokolade verträgt. Und falls es doch mal dazu kommt, dass Ihr Hund Schokolade frisst, finden Sie hier die Symptome einer Schokoladenvergiftung und Erste-Hilfe-Maßnahmen für Ihren Hund.

Warum Ihr Hund keine Schokolade fressen darf

Der Grund, warum Ihr Hund keine Schokolade verträgt, ist das Theobromin. Dieser Stoff ist in der Kakaobohne enthalten und greift das zentrale Nervensystem Ihres Hundes an. Neben Theobromin enthält Schokolade auch Koffein. Da Hunde einen anderen Stoffwechsel als Menschen haben, brauchen sie viel länger, um beide Inhaltsstoffe abzubauen. Das kann dazu führen, dass Ihr Hund Herzrhythmusstörungen oder Atemnot bekommt. Welche Symptome konkret bei einer Schokoladenvergiftung auftreten, lesen Sie hier.

Den höchsten Kakaoanteil haben Bitterschokolade und Zartbitterschokolade. Aber auch Vollmilchschokolade ist für Ihren Hund giftig.

Die wichtigsten Fragen zum Thema – auf einen Blick beantwortet:

Das liegt hauptsächlich an dem für Hunde giftigen Stoff Theobromin. Dieser ist in der Kakaobohne enthalten und greift das zentrale Nervensystem Ihres Hundes an.

Den höchsten Kakaoanteil haben Bitterschokolade und Zartbitterschokolade. Aber auch Vollmilchschokolade ist für Ihren Hund giftig.

  1. Sprechen Sie in der Familie und im Freundeskreis an, dass Hunde keine Schokolade vertragen, denn häufig wissen das nicht alle Beteiligten.
  2. Verzichten Sie auf Hundeschokolade. Trotz reduziertem Theobromin ist diese aufgrund des Zuckergehaltes nicht gesund für Ihren Hund. 
  3. Bewahren Sie angebrochene Schokolade in einem verschlossenen Behältnis auf. Denn Schubladen allein sind häufig nicht sicher vor den neugierigen Hundeschnauzen.

Etwa zwei bis vier Stunden, nachdem Ihr Hund Schokolade gefressen hat, wird er sich wahrscheinlich erbrechen und/oder Durchfall bekommen. Viele Hunde werden außerdem unruhig und trinken auffällig viel. Atemprobleme bis hin zu Atemnot, erhöhter Blutdruck, Zittern, Nervosität, Herzrasen und Krampfanfälle können weitere Symptome sein, wenn Ihr Hund Schokolade gefressen hat.

Die Intensität der Symptome hängt vom Gewicht Ihres Hundes, der Menge an gefressenen Schokolade, Kakaoanteil der Schokolade und der Zeit, die seit dem Fressen der Schokolade vergangen ist, ab.

Stellen Sie fest, dass Ihr Hund eins oder mehrere der genannten Symptome zeigt, fahren Sie umgehend zu einem Tierarzt. Wenn Sie wissen oder vermuten, dass Ihr Hund Schokolade gefressen hat, gilt es, keine Zeit zu verlieren.

Ja, bereits kleine Mengen sind ungesund für Ihren Hund. Auch wenn Ihr Hund keine Symptome zeigt, ist der Stoffwechsel Ihres Hundes nicht auf Theobromin eingestellt, was sich wiederum auf Dauer gesundheitsschädlich auswirken kann.

Lieber vorbeugen als riskieren: So verhindern Sie, dass Ihr Hund Schokolade frisst

Die meisten Hundebesitzer wissen von ihrem Tierarzt oder von anderen Hundebesitzern, dass Schokolade für ihren Hund giftig ist. Dennoch kommt es vor, dass die Tafel Schokolade vom Vorabend noch morgens auf dem Wohnzimmertisch liegt. Hunde haben leider keinen instinktiven Schutz vor Schokolade und fressen sie aufgrund des hohen Zuckergehalts gerne. So kommt es vor, dass auch von Ihrem Hund offen herumliegende Schokolade als ein willkommener Snack für zwischendurch angesehen wird. 

Mit diesen Tipps vermeiden Sie, dass Ihr Hund Schokolade frisst: 

  • Machen Sie Schokolade zum Thema: Gerade in Familien mit Kindern ist es wichtig, immer wieder auch Ihren Besuch zu informieren, dass der Hund keine Schokolade fressen darf. Wer keinen Hund besitzt, weiß nicht unbedingt, dass Schokolade giftig für den Hund ist. 
  • Füttern Sie Ihren Hund artgerecht, ausgewogen und natürlich
  • Verzichten Sie auf Hundeschokolade. Zwar ist das für Hunde giftige Theobromin nur in unbedenklicher Menge enthalten – der Zuckergehalt ist aber für Ihren Hund nicht gesundheitsfördernd. Nutzen Sie lieber spezielle Hunde-Snacks mit einem hohen Fleischanteil oder backen Sie eigene Hundekekse
  • Sie sind Schoki-Liebhaber und haben immer eine Tafel zu Hause? Dann gilt es für Sie entweder alles an einem Stück wegzumümmeln, damit nichts übrig bleibt. Oder – wahrscheinlich die klügere Variante – Sie bewahren angebrochene Schokolade in einem verschlossenen Behältnis auf. Untere Schubladen eignen sich meist nicht, um gefräßige Hunde von dem vermeintlichen Genuss abzuhalten. Nutzen Sie besser obere Schränke für Ihre Süßigkeiten.  
Ein Hundekopf im Kühlschrank aus der Perspektive aus dem Kühlschrank

Diese Symptome können auftreten, wenn Ihr Hund Schokolade gefressen hat

Etwa zwei bis vier Stunden, nachdem Ihr Hund Schokolade gefressen hat, wird sich Ihr Hund in der Regel erbrechen und/oder Durchfall bekommen. Außerdem werden viele Hunde unruhig und trinken auffällig viel. 

Die Symptome bei einer Schokoladenvergiftung Ihres Hundes: 

  • Durchfall und/oder Erbrechen
  • Durst und vermehrtes Wasserlassen
  • Atemprobleme bis zur Atemnot
  • erhöhter Blutdruck
  • Zittern und Nervosität
  • Herzrasen/Herzrhythmusstörungen
  • Krampfanfälle und/oder Bewusstseinsstörungen

 

Wie intensiv die Symptome ausfallen, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Gewicht Ihres Hundes
  • Menge der gefressenen Schokolade
  • Kakaoanteil der Schokolade
  • Zeit, die seit dem Fressen der Schokolade vergangen ist

 

Übrigens: Manche Hundebesitzer geben ihrem Hund regelmäßig sehr kleine Mengen Schokolade und meinen fälschlicherweise, dass diese Mengen keine Auswirkungen haben. Das ist jedoch ein Trugschluss. Auch wenn Ihr Hund keine der oben genannten Symptome zeigt, ist der Stoffwechsel Ihres Hundes nicht auf Theobromin eingestellt. Deshalb gilt: Auch kleine Mengen Theobromin, die regelmäßig gefüttert werden, sammeln sich im Hundekörper und können nicht adäquat abgebaut werden. Über einen längeren Zeitraum sind auch geringe Mengen Schokolade gesundheitsgefährdend.

Unsere Meinung zum Online-Schokoladen-Rechner

Im Internet finden Sie etliche Artikel über das Thema Schokoladenvergiftung beim Hund. Einige Websites bieten Schokoladen-Rechner an. Hundebesitzer können dort das Gewicht ihres Hundes, den Kakaoanteil und die Menge der Schokolade eingeben und bekommen ein Ergebnis angezeigt: Entwarnung oder „Sofort zum Arzt“. Wir bieten kein derartiges Tool, weil wir der Meinung sind, dass Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen sollten, wenn Sie wissen oder vermuten, dass Ihr Hund Schokolade im Bauch hat.

Schokoladenvergiftung beim Hund: Was tun?

Stellen Sie fest, dass Ihr Hund einige der oben genannten Symptome zeigt, fahren Sie umgehend zu einem Tierarzt. Wenn Sie wissen oder vermuten, dass Ihr Hund Schokolade gefressen hat, gilt es keine Zeit zu verlieren.

Je schneller Sie handeln, desto positiver sind die Prognosen, dass Ihr Hund unbeschadet bleibt.

Erste Hilfe bei einer Schokoladenvergiftung beim Hund: 

Wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihrem Hund bereits sehr schlecht geht, versuchen Sie ihn auf dem Weg zum Arzt zum Erbrechen zu bringen. Das kann mit Senf oder auch mit Salz gelingen. Mischen Sie Senf oder Salz mit Wasser und flößen Sie es Ihrem Hund ein. Auch Aktivkohletabletten können helfen. Sie binden die Giftstoffe im Körper Ihres Hundes. Trotz aller Aufregung versuchen Sie, ruhig zu bleiben und Ihren Hund mental zu unterstützen. 

Suchen Sie immer sofort einen Tierarzt auf, wenn Ihr Hund Schokolade gefressen hat.

Der Tierarzt wird Ihrem Hund ein Mittel zur Magenentleerung geben. Je länger das Gift Theobromin allerdings im Körper Ihres Hund ist, desto wahrscheinlich ist es, dass sich der Stoff bereits über die Blutbahnen im Körper verteilt hat. Je nachdem, wie stark die Schokoladenvergiftung auf das Nervensystem Ihres Hundes einwirkt, legt Ihr Tierarzt eine Infusion, um den Kreislauf zu stabilisieren. Es kann jedoch sein, dass Ihr Hund nach der Vergiftung bleibende Schäden behält – zum Beispiel ein Nierenversagen oder Leberschäden. Handeln Sie also immer unverzüglich. 

Als Hundebesitzer wünschen wir uns alle immer nur das Beste für unsere Vierbeiner. Und auch wenn Schokolade für uns Menschen köstlich schmeckt und keine Gefahr darstellt – für Hunde ist Schokolade absolut schädlich. Es wäre falsch verstandene Tierliebe, wenn Sie Ihrem Hund dennoch hin und wieder ein Stückchen zukommen ließen. Ernähren Sie Ihren Hund lieber artgerecht und informieren Sie regelmäßig Menschen in Ihrem Hunde-Umfeld darüber, dass Schokolade für Hunde tabu ist. 

Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden & Bekannten:

Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe