Hunde für Senioren – ein treuer Begleiter für den Ruhestand

Wieder mehr Freude, Bewegung und Geselligkeit durch einen Hund

Das Gefühl, gebraucht zu werden, nicht alleine zu sein, die viele Bewegung an der frischen Luft – einen Hund zu halten bringt viele gesundheitliche und emotionale Vorteile. Es ist bekannt, dass die Gesellschaft von Hunden Stress reduziert und den Blutdruck senkt. Ein Hund kann sogar Depressionen und Angstzustände verbessern oder verhindern. Außerdem ist die Bewegung mit Ihrem Hund eine gute Möglichkeit, aktiv zu bleiben. Also – warum nicht im fortgeschrittenen Alter sich einen Hund anschaffen?

Diese Dinge sind wichtig bei der Auswahl des Hundes für Senioren

Die Entscheidung, sich im Seniorenalter einen Hund zuzulegen, muss gut durchdacht sein. Denn zur Freude, die er mit sich bringt, kommen auch tägliche Aufgaben. Welcher Hund passt zu Lebenssituation und Physis und ist am besten geeignet? Wir haben die wichtigsten Faktoren zusammengetragen.

Das Energieniveau: Manche Hunderassen sind aktiver als andere
Einige Rassen benötigen mehr Bewegung als andere. Für Senioren, die immer noch sehr aktiv sind, spricht nichts dagegen, einen Hund zu sich zu holen, der etwas mehr Auslauf braucht und gerne spielt. Sollte die Mobilität etwas eingeschränkt sein, ist ein Hund, der nur kurze Spaziergänge braucht, ideal.

Die Größe: Kleinere Hunde sind leichter zu kontrollieren und eignen sich besser für Senioren 
Kleine Hunde passen auf Ihren Schoß, lassen sich besser unter den Arm nehmen als größere Rassen, überfordern nicht physisch und sind beim Spazierengehen leichter handhaben. Einige kleine Hunde spezieller Rassen haben allerdings ein hohes Nervositätslevel. Alternativ dazu können gemütliche, größere Hunde, die nicht viel Pflege benötigen, eine gute Wahl sein.

Das Alter: Ältere Hunde sind die bessere Wahl für Senioren
Welpen sind niedlich, brauchen aber auch sehr viel Aufmerksamkeit, müssen anfangs alle zwei Stunden vor die Türe und sind generell sehr aktiv. Erwachsene Hunde hingegen sind in der Regel bereits stubenrein und gut mit Menschen sozialisiert, sie besitzen meist ein ruhigeres Gemüt und vorhersehbare Verhaltensmuster. Außerdem sollten man sich über die eigene Lebenserwartung Gedanken machen. Wer sorgt für den Hund, wenn der Besitzer stirbt oder krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage ist sich zu kümmern? Bei einem älteren Hund müssen Sie sich da weniger Sorgen machen.

Das Temperament: Hunde mit einem entspannten Gemüt sind geeigneter für Senioren
Das Temperament von Hunden wird sowohl von den Genen als auch von der Art und Weise ihrer Erziehung beeinflusst. Während jeder Hund zu einem freundlichen Wesen erzogen werden kann, sind einige Rassen von Natur aus eher darauf konditioniert, sanft und gutmütig zu sein. Aber nicht zu vergessen, jedes Tier hat eine einzigartige Persönlichkeit. Da der Charakter und das Wesen jedes Hundes anders ist, ist es ratsam, den potenziellen Hund erst einmal kennenzulernen, um zu sehen, ob Hund und neuer Besitzer zueinander passen.

Die Pflege: es gibt Rassen, die mehr Pflege als andere benötigen
Einige Rassen müssen regelmäßig gebadet, getrimmt und geschoren werden. Bei anderen hingegen reicht es, sie ab und an zu bürsten. Auch Zahn- und Pfotenpflege variiert vom Aufwand her je nach Hunderasse. Man muss in der Lage sein, die Bedürfnisse des Hundes alleine oder mithilfe eines Familienmitglieds zu bewältigen. 

Die Kosten: Wie stehen Sie finanziell da? Können Sie sich einen Hund leisten?
Ein Hund ist leider auch mit Kosten verbunden. Futter, ärztliche Behandlungen, Steuern: Das sind Dinge, die Sie nicht vergessen dürfen. Große Hunde sind meist kostenaufwendiger, da Sie vor allem mehr Hundefutter brauchen. Bei schmaler Rente ist es ratsam, sich einen Hund zuzulegen, der weniger frisst und nicht so anfällig für Krankheiten ist. 

Eine ältere Frau ist draußen im Garten, lacht während ein Hund ihr Gesicht ableckt.
Wieder mehr Freude, Bewegung und Geselligkeit durch einen Hund.

Die überschwängliche Freude, die Hunde verbreiten, färbt direkt auf uns ab. Das ist kein kleines Geschenk.

Mary Oliver, Autorin

7 Hunderassen, die besonders gut für Senioren geeignet sind

Die folgenden Hunderassen sind vor allem liebevoll und passen sich dem Gemüt des Besitzers an. Hunde, mit denen Sie Ihre goldenen Jahre verbringen können.

Französische Bulldoggen haben eine schlechte Kondition 
Gewicht: 8 bis 14 Kilogramm
Größe: klein, Widerristhöhe 25 bis 35 cm
Charaktereigenschaften: fröhlich, verspielt, gutmütig, liebevoll, geduldig, unbeschwert, lebendig
Besonderheiten: Leider ist diese Hunderasse anfällig für Krankheiten.

Französische Bulldoggen gehören zu den fröhlichsten aller Hunderassen. Es sind kompakte, muskulöse und aktive Hunde mit etwa 10 Kilogramm Gewicht, aber immer noch sehr handlich in der Größe. Obwohl sie viel Energie haben, mangelt es ihnen an Ausdauer. Daher sind moderate Spaziergänge für diese Rasse genau richtig. Ihr Pflegebedarf ist relativ gering, doch muss man sich im Klaren sein, dass diese Rasse anfällig für Krankheiten ist, wie zum Beispiel das Brachycephalic-Syndrom.

Der Malteser: Seine liebenswerte und unbeschwerte Art macht ihn zu einem bequemen Begleiter
Gewicht: durchschnittlich 3 bis 4 Kilogramm
Größe: klein, Widerristhöhe von etwa 20 bis 23 cm
Charaktereigenschaften: fügsam, unbeschwert, anhänglich, lebendig, furchtlos, intelligent, sanftmütig
Besonderheiten: Intensive Fellpflege ist nötig.

Der Malteser ist ein kleiner weißer Schoßhund. Diese Rasse braucht nicht viel Auslauf, mehrere kurze Spaziergänge über den Tag verteilt reichen aus. Beim Malteser ist eine intensive Fellpflege nötig, da das Fell sonst schnell verfilzt und verschmutzt. Diese Rasse ist lernfreudig und als Leichtgewichte sind diese Hunde sehr bequem zu handhaben, perfekte Hunde für Senioren.

Der Pudel in vier Größen
Gewicht: 
Großpudel 18 bis 28 Kilogramm
Kleinpudel 7 bis 17 Kilogramm
Zwergpudel 3 bis 6 Kilogramm
Toypudel 2 bis 3  Kilogramm
Größe: 
Großpudel werden zwischen 45 cm und 60 cm groß. 
Kleinpudel haben eine Größe von 35 cm bis 45 cm. 
Zwergpudel werden zwischen 28 und 35 cm groß. 
Toypudel erreichen eine Größe von 24 bis 28 cm. 
Charaktereigenschaften: treu, intelligent, gut erziehbar, konzentriert, instinktiv
Besonderheiten: Intensive Fellpflege ist nötig.

Der Pudel wird als besonders intelligenter Familienhund geschätzt. Sein Fell ist fein, wollig, dicht und gekräuselt und braucht sorgfältige Pflege. Es fühlt sich weich an, unterliegt keinem Jahreszeitenwechsel und wächst fortwährend, daher bedarf es regelmäßig einer Schur, denn Pudel haaren nicht. Langhaarige Pudel müssen mehrmals in der Woche gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Für welche Größe man sich entscheidet, hängt dann von der körperlichen Verfassung des neuen Besitzers ab. Die kleineren Rassen sind leichter in Pflege und Handhabung.

Bernhardiner: der sanfte Riese
Gewicht: Durchschnittlich 64 bis 120 Kilogramm
Größe: sehr groß, 65 bis 80 cm
Charaktereigenschaften: sensibel, freundlich, wachsam, sanftmütig, anhänglich, ruhig, gemütlich
Besonderheiten: geringe Lebenserwartung und anfällig für Hüftkrankheiten

Hunde dieser Rasse sind zwar groß, doch ihr Wesen ist mehr als geeignet für ältere Menschen mit Hundeerfahrung. Bernhardiner sind liebevoll und sensibel und haben ein sehr ruhiges Gemüt. Solange man ein großes Grundstück und genug Platz im Haus hat und naturnah wohnt, sodass man zwischendurch immer mal wieder für einen kurzen Spaziergang nach draußen gehen könnte, fühlt sich der Bernhardiner wohl. Er ist sehr gerne in Gesellschaft und braucht die Nähe zu seinem Besitzer. 

Der Bichon Frise passt sich dem Gemütszustand des Besitzers an
Gewicht: durchschnittlich 4 Kilogramm
Größe: klein, Widerristhöhe circa 25 bis 30 cm
Charaktereigenschaften: fröhlich, anhänglich, anpassungsfähig, munter, sensibel
Besonderheiten: Intensive Fellpflege ist nötig.

Der flauschige kleine Bichon Frise ist mit seinem fröhlichen und anhänglichen Gemüt ein ausgezeichneter Begleiter. Die Fellpflege ist bei dieser Hunderasse wichtig, aber auch etwas aufwendiger. Mit einem Durchschnittsgewicht von 4 Kilogramm sind Hunde dieser kleinen Rasse leicht zu handhaben und zudem relativ leicht zu trainieren. Kurze Spaziergänge und Gesellschaft reichen in der Regel aus, um den Bichon gesund und glücklich zu halten. 

Die Lieblingshunderasse der Queen: Der Welsh Corgi Pembroke
Gewicht: 10 bis 12 Kilogramm
Größe: klein bis mittelgroß, 25,4 bis 30,5 cm
Charaktereigenschaften: wachsam, aktiv, intelligent, ausgeglichen, selbstbewusst
Besonderheiten: sehr pflegeleicht

Der Corgi braucht routinemäßig Bewegung und ist für die fitteren Senioren unter uns gedacht. Diese Hunde lieben es draußen zu sein und sind die perfekten Partner, um zu wandern, denn für seine kurzen Beine hat der Corgi eine relativ gute Ausdauer. Zudem ist der minimale Pflegeaufwand des Corgis sehr praktisch.

 Eine alte Frau sitzt draußen auf einer Terrasse und streichelt einen Hund.
Das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinem Hund ist ein einzigartiges.

Die Vorteile eines Tierheimhundes für Senioren

Einen älteren Hund aus dem Tierheim zu adoptieren ist allemal eine gute Sache, denn im Gegensatz zu den jungen Hunden sind diese schwerer vermittelbar und bleiben dann meist bis zu ihrem Lebensende dort. Für ältere Menschen ist es durchaus von Vorteil, sich einen erwachsenen Hund anzuschaffen, der schon etwas ruhiger und stubenrein ist.

Hundevermietung auf Lebenszeit
Der treue Hund Ihrer Großmutter ist verstorben, sie lebt alleine und weiß nicht ob die Adoption eines neuen Hundes sinnvoll ist? Wenn es keine Familienangehörigen gibt, die im schlimmsten Fall den Hund aufnehmen würden, gibt es Hundevermittlungen für ältere Menschen. Das heißt, Sie können sich einen Hund auf Lebenszeit mieten, der Hund bleibt dann so lange bei Ihnen, bis Sie sich nicht mehr um ihn kümmern können. Dann wird er von der Einrichtung wieder abgeholt. „Für Hunde ist so ein ‘Rudelwechsel’ nicht so schlimm, wie wir annehmen“, sagt Tierarzt Dr. Eckard Marten, der diese Einrichtungen unterstützt. Eine schöne Chance für Senioren, um einen Hund aufzunehmen.

Ein Hund ist gut für Ihre Gesundheit

Durch regelmäßige Bewegung sinken der Blutdruck und die Cholesterinwerte. Zudem erhöht ein Hund offenbar die Überlebenswahrscheinlichkeit von Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinter sich haben, das zeigen Studien der American Heart Association.

Wenn man im fortgeschrittenen Alter daran interessiert ist, sich einen Hund anzuschaffen, sollten man sich vorab ein paar Gedanken machen. Wichtig ist es, den Hundetyp zu finden, der am besten zum Lebensstil, der Fitness und den Fähigkeiten passt. Genauso wichtig ist es sicherzustellen, dass die Bedürfnisse des Hundes erfüllt werden können, vor allem hinsichtlich Auslauf, Pflege und Gesundheitsvorsorge. Zudem sollten man immer bedenken, dass Hunde sehr lernfreudig sind und daher Zeit in Anspruch nehmen. Sie sind dankbar, wenn man ihnen etwas beibringt und sich mit ihnen beschäftigt.

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