6 Tipps für die richtige Pfotenpflege Ihres Hundes im Winter

So schützen Sie Hundepfoten vor Schnee, Granulat und Fremdkörpern

Sie sind bei jedem Wetter im Einsatz, halten eine ganze Menge aus und dennoch schenken wir ihnen im Alltag häufig zu wenig Beachtung – gemeint sind die Pfoten unserer Hunde. Gerade im Winter sollte eine regelmäßige Pfotenpflege für Ihren Hund auf dem Plan stehen. Denn gepflegte Pfötchen werden weniger spröde oder gar rissig und lassen eine Entzündung durch Fremdkörper gar nicht erst zu. Und wenn es doch mal so weit kommt? Wir haben Ihnen 6 Tipps für die Pfotenpflege Ihres Hundes zusammengestellt.

Lecken und Kauen: Woran Sie erkennen, dass es Zeit für die Pfotenpflege ist

Sind die Pfoten Ihres Hundes trocken und spröde, können feine Risse entstehen. Die fungieren wie kleine Schleusen für Fremdkörper jeglicher Art und führen direkt ins Gewebe der Pfote. So können im Winter Schnee, Streugut, Eis, Rollsplitt und Glassplitter den Pfoten Ihres Hundes ganz schön zusetzen. Die natürliche Reaktion Ihres Hundes ist ein auffällig häufiges Lecken und/oder Kauen der Pfoten. Sie müssen also kein Profi sein, um zu erkennen, dass Ihrem Hund etwas unter den Pfoten brennt.

Auch, wenn Sie den Übeltäter mit bloßem Auge nicht erkennen: Zeigt Ihr Hund deutliche Signale, dass etwas nicht stimmt? Dann sollten Sie umgehend zum Tierarzt fahren. Denn Risse in den Pfoten können winzig klein sein und dennoch die Eingangstür für kleine Splitter, Streugranulat oder Eiskristalle sein. Wird der Fremdkörper nicht entfernt, können sich schmerzhafte Entzündungen bilden.

Blicken wir Ihrem Hund einmal genauer auf die Pfoten:

Hundepfoten bestehen aus Zehen, Ballen, Nerven, Fettgewebe (sorgt für Dämmung und Gelenkschutz), umhüllt von einer Schicht Hornhaut, die 50-mal dicker ist als die restliche Haut seines Körpers. Vorne sind es fünf Zehen, an den Hinterläufen nur vier. Das hat einen Grund: Je nach Rasse Ihres Hundes werden mehr als 60 Prozent der Last seines Körpergewichts von den Vorderpfoten getragen. Die hinteren Pfoten sind aufgrund der Anatomie des Hundes für die Geschwindigkeit zuständig. Vorne geht’s also um Kraft, hinten wird Speed gemacht. Vergleichen wir die Hundepfote mit unserem menschlichen Fuß, laufen Hunde ihr gesamtes Leben auf den Zehen. 

Eine Hand pflegt die Pfote eine Hundes.

Regelmäßige Pfotenpflege für Ihren Hund - so geht's

In der Regel sind die Pfoten Ihres Hundes so robust, dass sie ihn gut durch sein Hundeleben tragen. Dennoch gibt es je nach Rasse erhebliche Unterschiede, wie feinfühlig Ihr Hund ist. Stellen Sie also fest, dass Ihr Hund empfindlich ist oder zu trockenen, wunden oder rissigen Pfoten neigt, sollten Sie gerade in der Winterzeit regelmäßige Pfotenpflege betreiben. In der Regel 3- bis 4-mal die Woche, wenn Ihr Hund keine Pfotenprobleme hat. Sonst täglich.

  1. Prüfen Sie regelmäßig die Pfoten Ihres Hundes. Tasten Sie die Ballen nach Schnittverletzungen ab, fühlen Sie in den Zehenzwischenräumen, ob dort Fremdkörper auszumachen sind.  
  2. Vor einem Spaziergang können Sie selbst gemachten Pfotenbalsam oder alternative Naturprodukte aus dem Fachhandel wie Hirschtalg oder Kokosöl auf die Pfoten auftragen. Die Creme wirkt wie ein Schutz gegen Kälte, Nässe und Fremdkörper. 
  3. Schneiden Sie regelmäßig das Pfotenfell zwischen den Zehen. Hier können kleine Schneeklumpen festfrieren und zu Schmerzen führen.
  4. Waschen Sie die Pfoten Ihres Hundes nach dem Spaziergang mit lauwarmem, klarem Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihren Fingern auch die Bereiche zwischen den Zehen Ihres Hundes waschen. 
  5. Trocknen Sie die Pfoten Ihres Hundes nach dem Spaziergehen mit einem Frotteehandtuch ab.
  6. Wenn regelmäßige Pfötchenbäder und Cremes keinen gewünschten Effekt erzielen, kaufen Sie Hundeschuhe für die Wintermonate. Diese sind nicht zu verwechseln mit Hundesocken. Die sind nämlich für den Indoorbereich als Anti-Rutsch-Stopper gedacht und saugen sich draußen mit Wasser voll. 
Ein Berner Sennenhund sitzt im Schnee.

Warum Vaseline und Melkfett nicht empfehlenswert für die Pfotenpflege sind

Vaseline und Melkfett werden oft für Hundepfoten empfohlen. Allerdings werden diese Produkte auf Basis von Mineralöl hergestellt und diese stehen inzwischen im Verdacht, krebserregend zu sein. Dabei geht es weniger darum, dass die Creme auf die Haut aufgetragen wird, als vielmehr um die Möglichkeit, dass Ihr Hund die Creme von den Pfoten ableckt und die Stoffe über die Schleimhäute aufnimmt. Darüber hinaus verhindert das Fett, dass Luft und Wasser an die Pfote kommen. Es schließt die Poren, was die Thermoregulation Ihres Hundes einschränkt. Weiterführende Informationen über Vaseline und Melkfett finden Sie auf der Website der Stiftung Warentest.

Pfotenschutz selber machen: Rezept für den Pfoten-Balsam

Pfotenschutz können Sie ganz einfach selbst herstellen. Dazu benötigen Sie:

  • 5 g Bienenwachspastillen (gibt’s im Reformhaus und in Drogeriemärkten)
  • 45 g Kokosöl 
  • 2 bis 3 Tröpfchen Lavendelöl
  • 1 kleines Gefäß wie einen Cremetiegel oder eine Dose 

Präventive Pfotenpflege ist gar nicht so aufwendig, wie es erst einmal klingen mag. Fangen Sie am besten schon im Welpenalter damit an. Denn sie ist enorm wichtig, wenn Ihr Hund feinfühlig ist oder zu rissigen Pfoten neigt. Das kann in manchen Fällen übrigens auch mit der Ernährung und einem Nährstoffmangel zu tun haben. Sollte Ihr Hund noch anderweitige Symptome wie Durchfall oder Probleme mit dem Fellwechsel haben, empfehlen wir eine professionelle Ernährungsberatung für Ihren Hund. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Warum wir der Meinung sind, dass getreidefreies Hundefutter das Beste für Ihren Hund ist".

Zwei Menschenhände halten zärtlich eine große Hundepfote fest.
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