Wie kann ein Hund am besten abnehmen? So geht’s
Beachten Sie diese Dos und Don’ts, wenn Ihr Hund abnehmen muss
Kennen Sie diese Unterhaltung? „Ihr Hund hat aber auch ganz schön was auf den Rippen.“ – „Ach, das gehört auch ein bisschen zu seinem Charakter. Der war noch nie schlank.“ Und schon ist das Dicksein des Hundes legitim und irgendwie auch gar nicht mehr so schlimm – ist halt so. Dabei ist das Problem ernst. Fast die Hälfte aller Hunde sind übergewichtig oder leiden sogar unter Adipositas. Warum das so ist und wie Sie erkennen, ob Ihr Hund abnehmen muss, haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengefasst. Allerdings reicht das Erkennen alleine nicht aus, damit sich etwas ändert – auf die richtige Umsetzung kommt es an, denn es gibt klare Dos und Don’ts für die Diät Ihres Hundes.
Das erwartet Sie in diesem Artikel:
- Woran Sie Übergewicht an Ihrem Hund erkennen:
- Ursachen: Warum ist Ihr Hund zu dick und muss abnehmen?
- Die Dos and Don’ts für ein gesundes Abnehmen Ihres Hundes
- Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Entzündungen – was Übergewicht bei Ihrem Hund für Folgen haben kann
- Unbeschwert das Hundeleben genießen – so profitiert Ihr Hund, wenn er abnimmt!
Woran Sie Übergewicht an Ihrem Hund erkennen:
Was für den Menschen der Body-Mass-Index (BMI) ist, heißt beim Hund Body Condition Score (BCS) und zeigt eine Skala von 1 (mager) bis 5 (adipös). Hierbei urteilen Sie über das Gewicht Ihres Hundes durch Fühlen, Tasten und Sehen. Dabei achten Sie auf folgendes:
- Ist eine deutliche Taille bei Ihrem Hund erkennbar?
- Sind die Rippen und die Beckenknochen Ihres Hundes sicht- und fühlbar?
- Hat Ihr Hund am Schwanzansatz Fettpolster angesammelt?
- Wie sieht Ihr Hund von oben aus?
Das sind klare Kriterien, an denen Sie erkennen, dass Ihr Hund zu dick ist. Gewichtstabellen sind unserer Ansicht nach ungeeignet, weil sie nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes eingehen. Sie dienen lediglich als Richtwert – schließlich gibt es bullige Golden Retriever und sehr zierliche.
Die Einstufungen nach dem Body Condition Score für den Hund:
- BCS 1 – 3 (mager/dürr): Der Hund ist kaum bemuskelt, die Rippen, die Rückenwirbel und weitere Knochen stehen hervor und sind klar zu sehen. Über den Rippen ist kein Fett zu ertasten und die Taille ist eingefallen. Ihr Hund ist sehr mager/dürr.
- BCS 4 (untergewichtig): Die Taille ist von oben gut erkennbar. Das Fett über den Rippen ist fühlbar, Rippen und Rückenwirbel sind bei kurzem Fell zu sehen. Ihr Hund ist schlank bis dünn.
- BCS 5 (normalgewichtig): Die Rippen sind tast- und zählbar, aber nicht sichtbar. Die Taille hinter den Rippen ist von oben und seitlich gut erkennbar. Der Brustkorb ist deutlich breiter als die Körpermitte. Ihr Hund hat Idealgewicht.
- BCS 6 – 7 (übergewichtig): Über den Rippen liegt eine dickere Fettschicht. Sie sind zwar noch leicht fühlbar, aber nicht mehr klar zu zählen. Von oben sind Brustkorb und Taille des Hundes fast gleich breit. Eine leichte Taille ist mit Mühe erkennbar. Ihr Hund hat Übergewicht.
- BCS 8 – 9 (adipös): Es befinden sich deutliche Fettdepots im Lendenbereich und am Schwanzansatz. Die Rippen und das Rückgrat sind nicht mehr zu ertasten. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen und der Bauchumfang ist vergrößert. Ihr Hund ist fettleibig.
Um für die Zukunft vorzusorgen und nicht in die gleichen Fallen zu tappen wie vor der Gewichtsabnahme, spielen die Ursachen des Übergewichts eine wichtige Rolle. Die Kombination aus bettelndem Hund und inkonsequentem Halter steht dabei ganz oben auf der Hitliste. Zu viele Pfunde können aber auch durch Medikamente wie Cortison, falsches Futter, keine optimale Futtermenge oder durch hormonelle Gründe, wie Schilddrüsenerkrankungen oder eine Kastration entstehen. Bestimmte Hunderassen neigen auch eher zu Übergewicht.
Übergewicht ist ein guter Futterwechselmoment
Wenn Ihr Hund abnehmen muss, ist das nicht nur ein guter Zeitpunkt für mehr Bewegung – sondern auch für einen Futterwechsel. Ein neues Futter kann der Startschuss für neue Routinen sein: Sie wiegen wieder ab, achten bewusster auf die Zutaten und hinterfragen alte Gewohnheiten. Spezielle Diätfutter wie RINTI Canine Gewicht – Huhn unterstützen gezielt beim Abnehmen – mit mehr Ballaststoffen für ein gutes Sättigungsgefühl, viel Protein zum Muskelerhalt und weniger Fett. Der Futterwechselmoment ist also auch ein Motivationsmoment – für Sie und Ihren Hund.
Diese Hunderassen neigen besonders zu Übergewicht
- Beagle
- Labrador Retriever
- Golden Retriever
- Flat-coated Retriever
- Mops
- Cavalier King Charles Spaniel
- Cockerspaniel
- Schweizer und Berner Sennenhund
- Dackel
- Rottweiler
- Cairn Terrier
So schreibt Claudia Rade in ihrem Buch „Compliance bei Reduktionsdiäten – so macht der Besitzer mit“:
„Viele Besitzer kennen gar keine anderen Mittel, mit ihrem Tier in Kontakt zu treten, ihm ihre Zuneigung zu zeigen und es zu belohnen, als die Gabe von Futter. Bietet man diesen Menschen keine Alternativen an, ist das Scheitern einer Reduktionsdiät vorprogrammiert, da sie fürchten, die positive Beziehung zu ihrem Tier zu gefährden, wenn sie ihrem Schützling die Nahrung verweigern und eingespielte Futterrituale nicht mehr einhalten.”
Machen Sie sich also bewusst, dass Sie Ihrem Hund etwas Gutes tun, wenn Sie ihn gesund abnehmen lassen. Alternativen zu Leckerlis und Belohnungen über Futter sind zum Beispiel Streicheleinheiten oder Spiele.
Zu wenig Bewegung ist einer der Hauptgründe für übergewichtige Hunde
„Alexander German vom Institut für Altersforschung und chronische Erkrankungen der Universität Liverpool hat in einer Studie mit 11.154 Hunden, von denen 16% (1.801) als übergewichtig klassifiziert wurden, anhand von Fragebögen der Halter die Häufigkeit und Dauer täglicher Gassigänge ermittelt (German 2017). Das Ergebnis war ein klarer Zusammenhang zwischen Gewichtszunahme und weniger und/oder kürzeren Spaziergängen. Etwas banaler ausgedrückt: Ist Herrchen oder Frauchen ein Faulpelz, ist es auch der Hund.“ – Auszug aus dem Artikel „Ein Fress-Gen beim Hund?” von Dr. Hans Mosser. Den vollständigen Artikel finden Sie im Hundemagazin WUFF 10/2018.
Dos and Don’ts damit Ihr Hund gesund abnimmt
Unsere Tipps beantworten Ihre Fragen, um Ihrem Hund beim Abnehmen zu helfen:
- Warum nimmt ein Hund trotz wenig Futter zu?
Nehmen Sie das Problem ernst und lassen Sie Ihren Hund von einem Tierarzt durchchecken. Das ist wichtig, um organische Gründe für die Gewichtszunahmen auszuschließen. - Wie helfe ich meinem Hund beim Abnehmen?
Beziehen Sie alle Familienmitglieder in das Projekt ein. Es nützt nichts, wenn Sie motiviert an die Sache rangehen und Ihr Partner den Erfolg zunichte macht. - Wie viel darf mein Hund im Monat abnehmen?
Starten Sie langsam, aber konsequent in die Diät! Pro Woche sollte Ihr Hund um die 1,5 Prozent seines Gesamtgewichts verlieren. - Wie weiß ich, dass die Diät beim Hund funktioniert?
Tagebuch führen – jeder Happen wird gezählt und aufgeschrieben. Vielleicht sind Sie erstaunt, wie viel da über den Tag zusammenkommt. Dokumentieren Sie alle Fortschritte, Schwierigkeiten, Rückfälle und Tagessituationen. Ein Diät-Tagebuch hilft tatsächlich: Denn so bleibt Ihr Vorhaben im Bewusstsein. Gewöhnen Sie sich außerdem daran, das Futter grammgenau abzuwiegen (man verschätzt sich nämlich sehr schnell). Mehr dazu lesen Sie hier im Artikel „Welche Futtermenge braucht mein Hund”. - Was füttert man bei einem übergewichtigen Hund?
Ob Sie sich für Nass- oder Trockenfutter entscheiden: achten Sie auf einen hohen Proteingehalt und wenig Fett, damit Ihr Hund gesund abnehmen kann. Auch wichtig ist die Tagessumme an Kalorien, die Ihr Hund bekommt. Wussten Sie nämlich, dass Trockenfutter drei- bis viermal so viel Kalorien wie Nassfutter hat? Denn Trockenfutter ist nichts anderes als ein Konzentrat, aus dem die Feuchtigkeit gepresst wird. Auf 100 Gramm Feuchtfutter entfallen ca. 100 Kalorien. 100 Gramm Trockenfutter enthalten dagegen ca. 380 Kalorien. Wenn Sie mehr über Trocken- und Nassfutter erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen diesen weiteren Artikel. - Was bedeutet Diätfutter bei einem Hund?
Spezielle Reduktions-Diäten enthalten einen höheren Rohfasergehalt. Die Ballaststoffe quellen im Magen auf und sorgen so für ein Sättigungsgefühl. - Welche Leckerlis kann ich meinem Hund zum Abnehmen geben?
Am besten verzichten Sie nach und nach auf Leckerlis und Snacks. Falls Sie oder Ihr Hund gar nicht ohne auskommen, verbinden Sie das Füttern mit einer Bewegungsaufgabe, sodass sich Ihr Hund die Leckerei verdienen muss. Für die Übergangszeit ist es auch okay, wenn Sie Ihrem Hund kleine kalorienarme Snacks, wie Mini-Chicko mit nur drei Kalorien pro Stück, anbieten. - Wie kann mein Hund durch Bewegung abnehmen?
Steigern Sie nach und nach die Bewegungsfreude Ihres Hundes. Auch hier gilt: nicht von null auf hundert beschleunigen. Denn das würde die Knochen und Gelenke und das Herz-Kreislauf-System Ihres Hundes belasten. Schwimmen ist ein toller Einstieg, der die Gelenke Ihres Hundes schont.
Das sollten Sie vermeiden, wenn Sie Ihren Hund auf Diät setzen:
- Lassen Sie Ihren Hund nicht hungern. Abnehmen für den Hund geht ohne Hunger.
- Kein billiges Hundefutter verfüttern. Achten Sie auf Qualität! Studien zeigen, dass übergewichtige Hunde in der Vergangenheit oft mit minderwertigem Futter versorgt worden sind.
- Vermeiden Sie Sprünge. Ihr Hund muss erst wieder ausreichend Muskeln aufbauen, um seine Bänder und Sehnen zu stabilisieren.
Ihr Hund muss abnehmen? Diese Rolle spielt Zucker dabei
Zucker ist nicht gleich Zucker: Er ist natürlich in Lebensmitteln wie Getreide, Obst oder Gemüse enthalten, die als Kohlenhydratquelle in Hundefutter verarbeitet werden. In geringen Mengen kann Zucker eine wichtige Energiequelle für Ihren Hund darstellen, den Geschmack verbessern oder die Textur des Futters optimieren. Auf Industriezucker sollten Sie bei der Fütterung Ihres Hundes jedoch verzichten. Dieser enthält keine Nährstoffe für Ihren Hund und kann negative Auswirkungen auf seine Gesundheit haben. Zu viel Zucker verursacht:
Was sind die häufigsten Krankheiten beim Hund?
Die häufigsten Krankheiten bei übergewichtigen Hunden sind Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Entzündungen und Gelenkprobleme. Diese Krankheiten können auch aufgrund eines Übergewichts schwerwiegender ausfallen. Aus unzähligen Gesprächen mit liebenden Hundehaltern (und eigener Erfahrung) wissen wir, dass Übergewicht oft verharmlost und verniedlicht wird. Dabei ist das Thema ernst.
Übergewichtige oder gar fettleibige Hunde sterben im Schnitt zwei Jahre früher als normalgewichtige.
Übergewicht bei Hunden führt dazu, dass Ihr Hund träge wird. Dadurch werden Bewegungen zunehmend anstrengend – eine Abwärtsspirale beginnt. Neben der nötigen Auslastung Ihres Hundes können ihn auch spezielle Diätprodukte wie RINTI Canine Gewicht bei seiner Gewichtsabnahme unterstützen. Dadurch reduziert sich zum Beispiel das Hungergefühl Ihres Hundes und es fördert den Stoffwechsel.
Fazit: So nimmt Ihr Hund am besten ab – unbeschwert und ohne Hunger
Der wichtigste Faktor, wenn Sie Ihren Hund auf Diät setzen, sind Sie und Ihre Familie: Seien Sie konsequent bei der Umsetzung. Alles weitere fällt damit leichter: eine feste Futtermenge pro Tag, Bewegung und auch das Widerstehen des bettelnden Hundeblicks. Denken Sie besonders bei letzterem immer daran: Sie erweisen Ihrem Hund einen echten Liebes- und Lebensdienst, wenn Sie seine Pfunde zum Schmelzen bringen.
Die Vorteile einer Diät bei übergewichtigen Hunden sind klar und in Summe unendlich viele: Hat Ihr Hund sein Idealgewicht erreicht, verbessern sich nicht nur seine Bewegungsabläufe, auch Atemwegsprobleme und Arthrosen können geheilt werden. Der Stoffwechsel Ihres Hundes wird sich deutlich verbessern, dadurch wird er mehr Vitalität und Lebensfreude entwickeln. Schlussendlich tragen Sie so dazu bei, mehr Zeit mit Ihrem vierbeinigen Freund genießen zu können. Wir wünschen viel Erfolg dabei und einen energiereichen Start in ein unbeschwertes Hundeleben.