Hybride Hunderassen

Von Labradoodles, Cavapoos und Retromöpsen

Hybridhunde entstehen, wenn Züchter verschiedene Hunderassen bewusst miteinander kreuzen. Viele Hundefreunde lieben die einzigartigen, neuen Hundemischlinge wie Labradoodles, Puggles oder Cavapoos. In diesem Artikel lesen Sie alles über die Besonderheiten von Hybridhunden und lernen die neuen hybriden Hunderassen kennen.  

Infografik zu Hybridhunderassen von RINTI

Hybridhunde sind Mischlinge von reinrassigen Eltern

Das Ziel bei der Hundezüchtung ist es, typische Merkmale einer Rasse zu erhalten. Diese Merkmale können zum Beispiel rassetypische Charakterzüge oder ein bestimmtes Aussehen sein. Um ihre typischen Eigenarten beizubehalten oder zu verstärken, dürfen sich nur Elterntiere der gleichen Hunderasse miteinander paaren. Inzwischen haben Züchter aber auch den Charme von Hybridhunden entdeckt: Hier werden zwei unterschiedliche Rassen bewusst miteinander gekreuzt. 

Durch ihre bewusst ausgesuchten und reinrassigen Eltern unterscheiden sich die Hybridhunde vom zufälligen Mix – streng genommen sind sie aber dennoch Mischlingshunde. Einer der bekanntesten Hybridhunde ist der Labradoodle: eine Mischung aus Labrador Retriever und Pudel. Die Idee der Züchter war es, mit dem Labradoodle einen neuen Assistenzhund zu schaffen, der auch allergikerfreundlich ist: Er sollte sich so gut als Blindenführhund eignen wie der Labrador und dabei wie der Pudel nicht haaren. 

 

Hybridhunde sollen die typischen Merkmale von zwei Hunderassen verbinden und ihre positiven Eigenschaften hervorheben. 

 

Porträt von einem Labradoodle
Mischling oder Hybridhund – wo liegt der Unterschied?

Hybride sind letztendlich Mischlingshunde. Der Unterschied zum zufälligen Mix liegt darin, dass die Kreuzung von Hybridhunden ein Zuchtziel hat: Die neue Kreuzung soll dann ein bestimmtes Aussehen oder bestimmte Wesensmerkmale mitbringen. Bei anderen Mischlingen hingegen sind die Paarungen zufällig und meistens nicht beabsichtigt. Teilweise führen hier viele verschiedene Hunde-Vorfahren zu einem bunten Mix an Eigenschaften: Jeder Wurf ist eine Überraschung, was das Aussehen und die Wesenszüge der Welpen angeht.

Pudel sind beliebte Kreuzungspartner für Hybridhunde

Inzwischen gibt es einige hybride Hunderassen. Ihre neuen Namen sind meist eine Mischung aus den Rassenamen der Elterntiere. So entstanden ausgefallene Bezeichnungen wie „Cavapoo“ oder „Schnoodle“. 

 

Besonders beliebt als Kreuzungspartner für Hybridhunde sind Pudel, weil sie als allergiefreundlich gelten und wenig Haare verlieren. Aber nicht jeder Hybridhund mit Pudel-Vorfahren ist für Allergiker geeignet. 

 

Wenn sich die Gene des anderen Hundes stärker durchsetzen, wird ein Hybridhund mit einem Pudel-Elternteil trotzdem haaren. Unabhängig vom Fell kann auch der Speichel von Hunden bei einigen Menschen Allergien hervorrufen. Wichtig: Wenn Sie sicherstellen möchten, dass ein neuer Hund bei Ihnen keine allergische Reaktion auslöst, sollten Sie ihn vor der Vermittlung öfter besuchen. 

Diese hybriden Hunderassen gibt es

Hier stellen wir Ihnen einige bekannte und beliebte Verpaarungen vor. Natürlich sind bestimmte Charakterzüge oder äußere Merkmale bei einigen Hunderassen besonders ausgeprägt. Dennoch entspricht kein Vierbeiner zu hundert Prozent einem Idealtyp. Denn jeder Hund ist einzigartig – und gerade bei Hybriden gibt es große Unterschiede.

 

Labradoodle (Labrador Retriever & Pudel)

Labradoodles gelten als kluge, soziale und gelehrige Familienhunde. Es gibt sie in einer großen Farbvielfalt – von cremeweiß über goldblond bis hin zu braun oder schwarz. Auch ihre Körpergröße kann – je nach Elterntieren – stark variieren. Charakteristisch für die Pioniere unter den Hybridhunden ist ihr typischer „Teddy-Look“ mit krausem oder gelocktem Fell. 

Ein fröhlicher Labradoodle rennt mit heraushängender Zunge über eine Wiese

Cavapoo (Cavalier King Charles Spaniel & Pudel) 

Cavapoos haben meistens sehr weiches und leicht gelocktes Fell in unterschiedlichen Farbtönen. Ihr Lockenfell zusammen mit dem runden Kopf verleiht ihnen ein besonders niedliches Aussehen. Den Cavapoos wird ein fröhliches und lebhaftes Wesen zugeschrieben. Außerdem gelten sie als besonders intelligent. Die Körperpflege spielt für sie eine wichtige Rolle: Das Fell der Cavapoos muss mehrmals die Woche gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. 

Ein Cavapoo steht auf der Straße und schaut sich zur Kamera um.
Porträt von einem Schnoodle auf einer Wiese

Schnoodle (Schnauzer & Pudel) 

Bei den Schnoodles handelt es sich häufig um gute Familienmitglieder mit einer klugen und wachsamen Natur. Man sagt ihnen nach, dass sie die Aufgeschlossenheit des Pudels mit der Robustheit und Aktivität des Schnauzers vereinen. Aus der Zucht kennt man sie in unterschiedlichen Größen zwischen 30 und 60 Zentimetern Schulterhöhe. Typisch für ihr Erscheinungsbild ist weiches und kuscheliges oder auch drahtiges Fell – je nachdem, ob das gewellte Haar aus der Pudel-Linie oder das kurze, drahtige Fell des Schnauzers überwiegt.

Retromops (Mops & Parson Russel Terrier) 

Retromöpse sind ebenso wie ihre klassischen Mops-Verwandten kluge und anhängliche Familienmitglieder. Im Unterschied zu anderen Möpsen haben die Hybrid-Mischungen aus Mops und Parson Russel Terrier etwas kleinere Augen, keine Hautfalten auf der Stirn und vor allem eine längere Schnauze. All diese Unterschiede sollen nicht der Optik, sondern der Lebensqualität der Retromöpse dienen: Im Gegensatz zu Möpsen mit extrem kurzen Schnauzen leiden sie nicht unter Atemproblemen. Das macht sie gesünder und bewegungsfreudiger.

Ein Retromops – ein Hybrid aus Mops und Parson Russel Terrier – liegt mit heraushängender Zunge auf einer Wiese

Puggle (Mops & Beagle)

Puggles sind menschenbezogene und aufgeweckte Begleithunde. Die Hybridkreuzung aus Mops und Beagle kam aus den USA zu uns. Wie viele andere Hybride sind die Puggles kleine Überraschungspakete, was ihre Fellfarbe und Größe angeht. Auch in Bezug auf ihr Bewegungsbedürfnis sind Puggles sehr unterschiedlich: Bei manchen kommt das ruhigere Wesen des Mopses stärker zum Ausdruck – andere sind (wie typisch für Beagles) kleine Energiebündel. So wie die Retromöpse entstanden auch die Puggles, um der ursprünglichen Rasse zu einem gesünderen Körper zu verhelfen. 

Porträt von einem Puggle

Kreuzungen verschiedener Hunderassen können sich fortpflanzen.

Vereinen Hybridhunde das Beste zweier Rassen?

Einige Züchter werben für ihre Hybridhunde damit, dass sie die besten Eigenschaften von zwei Rassen kombinieren. Wenn die Nachkommen von Hunden das Beste ihrer Eltern erben können, passiert das aber ebenso mit „unerwünschten“ Merkmalen. Kreuzen Züchter zum Beispiel einen Mops und einen Terrier miteinander, ist in Bezug auf ihre Fellfarbe und Körpergröße vieles möglich. Auch was das Verhalten des Hundes angeht, erhalten Sie am Ende ein Überraschungspaket. Erfahrene Züchter können meist etwas besser einschätzen, welche Eigenschaften die Welpen wahrscheinlich haben werden. In einem weiteren Artikel haben wir Ihnen wichtige Fragen zusammengestellt, die Sie sich stellen sollten, wenn Sie einen Hund vom Züchter kaufen

Es ist unmöglich, Hunde vollständig nach den Wünschen des Menschen zu „designen“ – und diesen Anspruch sollten wir auch nicht an sie stellen. Das Allerwichtigste ist, dass Sie in Ihrem Hund einen guten Begleiter finden, egal ob reinrassig oder Mischling.

 

in Mann mit Rucksack und Wanderschuhen kniet auf einem Fels und streichelt einen Labradoodle. Im Hintergrund ist eine Berglandschaft mit einem Nadelwald und einem See zu sehen

Sind Hybridhunde gesünder als andere Hunderassen?

Gerade in der ersten Generation sind Hybridhunde oft gesünder als ihre reinrassigen Verwandten. Denn das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Genen führt zu einem gesundheitlichen Vorteil bei den Welpen. Dieser Effekt tritt in der zweiten Generation zwar nicht mehr auf – trotzdem können einige Hunderassen von mehr Vielfalt in ihrer Verwandtschaft profitieren.

 

Bei bestimmten Rassehunden wird der Genpool immer kleiner. Das bedeutet, dass rassetypische gesundheitliche Probleme bei diesen Hunden langfristig verstärkt werden. Paart man sie auch mit anderen Rassen, kann man dem entgegenwirken. 

 

Für Hunderassen wie die Möpse können Kreuzungen mit anderen Hunden von Vorteil sein. Denn Hybridhunde, bei denen nur ein Elternteil ein Mops ist, leiden seltener unter Atemproblemen als ihre reinrassigen Mops-Verwandten. Dennoch sind Hybride nicht automatisch gesünder als andere Hunde. Wenn die Hunde-Eltern sehr unterschiedlich sind, kann es auch im hybriden Mix zu gesundheitlichen Problemen kommen: Labradoodles haben zum Beispiel häufig Zahnprobleme, weil das Pudelgebiss im Vergleich zum Gebiss des Labrador Retrievers sehr schmal ist.

Artenvielfalt aus dem Tierheim – eine Alternative zum Hybridhund?

Eine junge Frau küsste auf einer Wiese die Schnauze Ihres Hundes.

Natürlich sollte ein Hund seinem Besitzer gefallen. Ein Hybridhund kann Ihnen ein großartiger Gefährte sein – vielleicht gibt es aber auch andere Hunde, die gut zu Ihnen passen. Bei über 350 Hunderassen ist bestimmt ein treuer Begleiter für Sie dabei. Vielleicht muss es kein Hund vom Züchter sein und Sie entscheiden sich stattdessen, einem Hund aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken. Wie auch immer Sie sich entscheiden: Das Aussehen Ihres neuen Hundes sollte nicht an erster Stelle stehen. Am wichtigsten ist es, dass das Wesen Ihres Hundes zu Ihrem Charakter passt. So werden Sie mit Sicherheit eine einzigartige Bindung aufbauen und Ihre gemeinsame Zeit besonders genießen. 

 

Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden & Bekannten:

Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe