Welpenfutter - wie lange Sie es füttern sollten
Woran Sie erkennen, ob Sie weiterhin Welpenfutter füttern sollten, und was zu beachten ist
Unsicher zur Fütterungsdauer? Experten klären auf, wie lange Ihr Welpe Welpenfutter braucht
Sie sind unsicher, wie lange Ihr Welpe sein gewohntes Welpenfutter bekommen sollte? Carolin Schindler und Matthias Kießling, Produktentwickler und Experten für Qualitätsmanagement bei RINTI, können Hundehaltern bei dieser Frage weiterhelfen. Im Experten-Interview erfahren Sie, wie lange Sie Welpenfutter füttern sollten – und warum es dabei vor allem auf die Rasse ankommt.
Was interessiert Sie am meisten?
- Wie lange füttere ich Welpenfutter?
- Wie unterscheidet sich Welpenfutter von Adultfutter?
- Fressen Welpen von Anfang an ihr Welpenfutter?
- Wie gelingt der Übergang zum Welpenfutter und später zum Adultfutter?
- Zu früh oder zu spät das Futter wechseln – welche Nachteile hat es?
- Können Welpen unterschiedliches Futter bekommen, und was sollte man dabei beachten?
Wie lange füttert man Welpenfutter?
Carolin Schindler: Beim ersten Futterwechsel gewöhnt sich der Welpe langsam von der Milch der Hundemutter an das erste weiche Welpen- oder Junior-Futter. Oft füttern Hundehalter zunächst Nassfutter, manchmal auch eine Kombination aus Nass- und Trockenfutter.
Wie lange Sie Welpenfutter füttern sollten, hängt von der Hunderasse ab.
Welpenfutter sollten Sie bis zum Abschluss des Wachstums geben. Nach wie vielen Monaten der Hund ausgewachsen ist, hängt dabei von der Hunderasse ab. Kleine Hunderassen, die entsprechend weniger wiegen, sind im Vergleich zu größeren Rassen deutlich schneller ausgewachsen. Nach einem Jahr ist bei kleineren Hunderassen das Wachstum meist abgeschlossen. Größere Hunderassen, die mehr wiegen, brauchen dafür länger. Bei ihnen dauert es zwischen einem und zwei Jahren, bis sie ausgewachsen sind. Daher sollten Sie bei größeren Hunden länger Welpenfutter füttern.
Wie unterscheidet sich Welpenfutter von Adultfutter?
Carolin Schindler: Die Zusammensetzungen von Welpenfutter und Adultfutter unterscheiden sich in vielen Details. Das passende Futter ist also entscheidend.
Wichtig ist bei einem ausgewogenen Welpenfutter:
- Füttern Sie entsprechend der Fütterungsempfehlung – damit Ihr Welpe alles bekommt, was er in seinem Wachstum braucht.
- Welpenfutter enthält außerdem zusätzliches Calcium – damit die Knochen sich gut entwickeln.
- Auch hochwertige tierische Proteine sind beim Welpenfutter wichtig – weil sie gut verdaulich sind. Der Hund kann die Proteine so schnell aufnehmen. Der Proteingehalt des Futters ist für den Muskelaufbau entscheidend.
- Für eine gesunde Entwicklung sind außerdem die Mineralien Kalzium und Phosphor im Welpenfutter etwas höher dosiert – das unterstützt einen gesunden Knochenaufbau.
Ganz wichtig: Hundehalter sollten immer das Wachstum und die Wachstumskurve für die jeweiligen Rassen im Blick haben. Kontrollieren Sie regelmäßig die Größe sowie das Gewicht Ihres Hundes. Stellen Sie sicher, dass der Welpe sich möglichst auf dieser Wachstumskurve befindet. Außerdem sollten Sie die generelle Konstitution des Hundes beachten:
- Hat er schönes, glänzendes Fell,
- spielt er gerne und
- entwickelt er sich altersgemäß?

Ein ausgewogenes Alleinfuttermittel für Welpen deckt alle Anforderungen ab
Wachstumskurven, Vollfutter, Diätfutter, Futterzusammensetzung und vieles mehr – auf frischgebackene Hundehalter stürzen Tausende von Informationen ein. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern! Wenn Sie ein artgerechtes Vollfutter füttern, den Hund regelmäßig beim Tierarzt vorstellen, die Wachstumskurven kontrollieren und darauf achten, ob der Hund sein Futter verträgt, kann nichts schiefgehen. Sie merken selbst am besten, ob es Ihrem Hund gut geht.
Fressen Welpen von Anfang an ihr Welpenfutter?
Matthias Kießling: Das erste Mal bekommen die kleinen Hunde ihr Welpenfutter in der Regel, wenn sie noch bei ihrer Hundemutter leben. Dort fressen sie mit den anderen Welpen aus dem Wurf. Sie lernen meistens sehr schnell, wie sie das Futter aufnehmen können.
Die meisten Hunde fressen sehr gerne ihr Welpenfutter. Die Umstellung bereitet ihnen keine Schwierigkeiten.
Einer der Welpen fängt meistens an. Die anderen Welpen sind dann neugierig – und verfressen genug – und fressen das Futter ebenfalls. Außerdem ist die Hundemutter dabei, die meist auch ein bisschen Welpenfutter frisst. Die Welpen schauen sich schnell bei ihr ab, wie das Fressen geht.
Wie gelingt der Übergang zum Welpenfutter und später zum Adultfutter
Carolin Schindler: Ich empfehle, einen schrittweisen, sanften Übergang von einem Futter zum anderen zu schaffen. Dann klappt der Futterwechsel am besten. Welpen bekommen außerdem am Anfang mehrere kleine Portionen. Hundehaltern rate ich, die Tagesportion dafür aufzuteilen und mehrfach am Tag zu füttern. Denn Welpen haben noch relativ kleine Mägen. Füttert man zu viel, kann das bei den Welpen zu Verstopfung, Blähungen oder auch zu Durchfall führen – oder sie übergeben sich gleich nach dem Fressen.
Zu früh oder zu spät das Futter wechseln – welche Nachteile hat es?
Carolin Schindler: Es kann negative Folgen haben, wenn Sie zu früh auf Adultfutter umstellen. Denn Welpenfutter unterstützt das Knochenwachstum optimal. Knochenskelett und Gelenke müssen für ein gesundes Hundeleben optimal und rasseentsprechend ausgebildet sein.
Wenn Hundehalter zu früh mit dem Welpenfutter aufhören, kann es passieren, dass der Hund mit Calcium und Phosphor unterversorgt ist. Dann kann es für einen gesunden Knochenaufbau problematisch werden. Meistens enthält Welpenfutter auch eine Omega-3-Quelle. Sie ist empfehlenswert für eine gesunde Entwicklung der Welpen und für ihr Immunsystem.
Es kann aber auch negative Folgen haben, wenn zu viel Welpenfutter zu lange gefüttert wird, nachdem der Hund bereits ausgewachsen ist. Dies kann zu Übergewicht führen.
Können Welpen unterschiedliches Futter bekommen, und was sollte man dabei beachten?
Matthias Kießling: Grundsätzlich werden Hundefutter nach den Vorgaben der FEDIAF hergestellt. FEDIAF macht Vorgaben zu den Nährwerten, Vitaminen und Mineralstoffen, die ein Welpe durch sein Futter bekommen soll und die im Futter enthalten sein müssen. Das gilt sowohl für Adultfutter als auch für Welpenfutter. Es kann aber vorkommen, dass ein Hund das eine Futter besser verträgt als das andere. Oft liegt dies an der Proteinquelle. Manche Hunde haben eine Nahrungsunverträglichkeit – ihnen bekommen bestimmte Proteinquellen besser als andere. Dann raten wir zu einem Futterwechsel. Auch die Fütterung mit einer einzigen Proteinquelle, sogenannten Monoproteinen, kann dann sinnvoll sein.