Hundefutter-Deklarationen richtig lesen und verstehen

Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Lesen der Hundefutter-Deklaration achten sollten: Schluss mit verwirrenden Nährwertangaben und Unsicherheiten beim Futterkauf!

Sie wollen Ihrem Hund nicht nur irgendein Futter geben, sondern ihn vollwertig und gesund ernähren? Dann sollten Sie wissen, woraus das Hundefutter Ihrer Wahl besteht. Die Deklaration auf der Rückseite der Hundefutterverpackung gibt Ihnen Aufschluss über enthaltene Zutaten, Nährwerte und Zusatzstoffe. Doch nicht immer ist eindeutig zu erkennen, ob es sich tatsächlich um ein hochwertiges Hundefutter handelt. Im nachfolgenden Beitrag zeigen wir Ihnen deshalb, auf welche Angaben Sie achten sollten, um für Ihren Hund das optimale Futter zu wählen.

Die 3 verschiedenen Deklarationsarten beim Hundefutter

Die geschlossene Deklaration

Woraus besteht eigentlich das Hundefutter, das täglich im Napf Ihres Schützlings landet? Das sagt Ihnen die Deklaration auf der Rückseite. Hersteller können zwischen einer offenen und einer geschlossenen Deklaration wählen. Bei der geschlossenen Deklaration werden die einzelnen Zutaten als Zutatengruppen aufgeführt. Das bedeutet beispielsweise: Fleisch und Fleischnebenprodukte werden als solche deklariert, jedoch wird nicht explizit darauf eingegangen, um welches Fleisch oder welche Nebenprodukte es sich genau handelt. Auf der Verpackung sehen diese Gruppenbezeichnungen dann z. B. so aus: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Getreide, Mineralstoffe, Öle und Fette.

Die halboffene Deklaration

Einige Hersteller verwenden lieber die halboffene Deklaration für ihr Hundefutter. Hierbei werden alle Inhaltsstoffe und Zutaten zwar einzeln aufgelistet. Dafür werden jedoch keine Prozentangaben genannt, wodurch Sie zwar sehen können, aus welchen Bestandteilen sich die jeweilige Hundenahrung zusammensetzt, aber nicht, zu welchen Anteilen die Zutaten vorkommen. Möglich sind auch prozentuelle Mischangaben, bei denen Sie zwar erkennen, woraus das Futter besteht, nicht jedoch wieviel von Zutat A oder B vorhanden ist (z. B. 50 % Hühnerfleisch, Reis, Mais, Geflügelmehl, Löwenzahn, Kokosöl).

Die offene Deklaration

Bei der offenen Deklaration sind die einzelnen Zutaten auf der Rückseite des Hundefutters aufgelistet. Nährstoffgruppen werden in ihre jeweiligen Nährstoffe aufgeteilt und ihr prozentualer Anteil im Futter aufgeführt. Die Reihenfolge der Bestandteile ist abhängig von ihrem Anteil in der Tiernahrung. Zutaten, die den Großteil der Hundenahrung ausmachen, werden zuerst genannt.

Großer weißbrauner Hund steht im hohen Gras.

Die Nährwertangaben im Hundefutter

Die zweitwichtigste Komponente sind die Nährwertangaben. Dazu zählen Rohprotein, Fettgehalt, Rohfasern, Rohasche und noch einige weitere. Das Rohprotein beschreibt alle prozentual enthaltenen Eiweißverbindungen im Hundefutter. Dieser Eiweißanteil umfasst das gesamte enthaltene Protein, das sowohl aus der Hauptfleischquelle als auch den Nebenprodukten stammt. Der Fettgehalt fasst alle im Futter enthaltenen Fettquellen zusammen, d. h. Fett aus pflanzlichen Ölen und Fett aus Fleisch oder tierischen Nebenerzeugnissen. Dabei lässt sich allerdings nicht unterscheiden, ob es sich auf gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren bezieht. Die Rohfaser meint alle Ballaststoffe, die Ihr Hund über sein Futter aufnimmt. Diese unverdaulichen, pflanzlichen Stoffe unterstützen und fördern die Verdauung und die Darmflora Ihres Hundes. Auch bei Fleischprodukten nimmt Ihr Hund diese mit auf, da sie in Pansen oder Mägen enthalten sein können.

Weitere Nährwertangaben

Darüber hinaus gibt es noch weitere Nährwertangaben, die folgende Bedeutung für die Gesundheit Ihres Hundes haben:

  • Die Rohasche: Anteil der Mineralien und Spurenelemente nach Erhitzung des Hundefutters auf 550 °C. Die Rohasche sollte im Trockenfutter unter 10 % und im Nassfutter max. 3 % betragen.
  • Der Feuchtegehalt: Wasseranteil im Futter (bei Nassfutter zwischen 34 % und 80 %).
  • Der Kaloriengehalt: Anzahl der kcal, die ein Hund pro 100 g Hundefutter aufnimmt.
  • Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: bei der Herstellung hinzugefügte Mineralstoffe und Vitamine.
Technologische Zusatzstoffe im Hundefutter

Nicht alle Zusatzstoffe haben für Ihren Hund einen Mehrwert. Hundefuttersorten, dessen Inhaltsstoffe von minderer Qualität sind, beinhalten sensorische Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Diese chemischen Verbindungen sorgen zwar dafür, dass es Ihrem Hund schmeckt, die Natürlichkeit des Futters geht jedoch verloren. Ebenso verhält es sich mit technologischen Zusatzstoffen wie Stabilisatoren, Emulgatoren und Konservierungsmitteln. Als Halter sollten Sie stattdessen ein Hundefutter aus natürlichen und hochwertigen Inhaltsstoffen wählen.

Terrier steht auf einem Feldweg.

Nassfutter vs. Trockenfutter – Welche Unterschiede Sie beim Lesen der Deklarationen beachten sollten

Der wesentliche Unterschied zwischen Nassfutter und Trockenfutter liegt im Wassergehalt. Dieser beträgt je nach Sorte bei Nassfutter max. 80 %, bei Trockenfutter ca. 12 %. Obwohl Wasser einen erheblichen Anteil im Nassfutter ausmacht, verschwindet er bei manchen Deklarationen und es kommt vor, dass er zum Fleischanteil auf der Hundefutter-Deklaration gezählt wird, was zu Verwirrung bei Verbrauchern führt. Der vergleichsweise hohe Wasseranteil im Nassfutter entsteht nicht, weil während der Produktion sehr viel Wasser hinzugefügt wird, sondern weil die Zutaten (Fisch, Fleisch, Gemüse) bereits Wasser enthalten. Beim Trockenfutter wird durch ein bestimmtes Verfahren den Grundzutaten Feuchtigkeit entzogen.

Ein Hundefutter mit mehr als 90 % Fleischanteil: Ist das möglich?

Ein Fleischanteil von mehr als 90 % ist herstellungstechnisch nicht zu erreichen. Für die Hundefutterproduktion benötigt man Wasser, da die Tiernahrung in der geschlossenen Dose gekocht wird. Ohne Wasser würden die Zutaten im Inneren verbrennen. Darüber hinaus ermöglicht dieses Herstellungsverfahren, auf unnötige Konservierungsstoffe zu verzichten. Wenn die verrechneten Flüssigkeitsanteile nicht vom Fleischanteil getrennt werden, sind die Nährwertangaben verfälscht.

Getreide im Hundefutter

Wer sich die Hundefutter-Deklarationen vor dem Kauf durchliest, wird bemerken, dass einige Sorten Getreide beinhalten, andere nicht. Viele Hersteller werben explizit damit, dass sie kein Getreide verwenden, da es Hunde gibt, die Getreide nicht optimal verdauen können oder sogar unter einer Glutenunverträglichkeit leiden. Auf Getreide zu verzichten, ist jedoch nicht automatisch ein Indiz für Qualität.  Ein geringer Getreideanteil bedeutet nicht, dass die Tiernahrung minderwertig ist. Reis oder Nudeln im Hundefutter können die Verdauung Ihres Hundes sogar fördern. Grundsätzlich sollten Sie bei der Wahl des Hundefutters auf das Gleichgewicht zwischen Proteinen, Fetten, Ballast- und Mineralstoffen achten und künstliche Zusatzstoffe sowie Zucker meiden. Mehr Qualitätsmerkmale, die Sie bei der Wahl Ihres getreidefreien Hundefutters beachten sollten, finden Sie in diesem Beitrag.

Die Qualität des Fleisches

Wer die Hundefutter-Deklarationen verstehen will, muss sich mit den Begriffen „Fleisch“ und „tierische Nebenerzeugnisse“ auseinandersetzen. Während mit „Fleisch“ meist das reine Muskelfleisch gemeint ist, meinen „tierische Nebenerzeugnisse“ vor allem die beliebten Innereien wie Pansen, Leber, Lunge oder Niere.  Bei der Tierschlachtung fallen allerdings auch sogenannte „Abfallprodukte“ wie Krallen, Hufe, Schnäbel und Haare an. Sowohl Rinti als auch andere Hersteller mit hochwertigen Produkten verzichten auf die Verwendung solcher Abfallprodukte.

Hundefutter mit hohem Fleischanteil ist nicht automatisch qualitativ hochwertig. Denn im Gegensatz zu Katzen müssen Hunde ohnehin nicht mit einem Futter ernährt werden, welches ausschließlich aus Fleisch besteht. Da Hunde Carni-Omnivore (Fleisch-Allesfresser) sind, ist eine Beigabe von Omega-3-haltigem Öl oder etwas Gemüse oder Reis sinnvoll. Auch ist vor allem die Qualität des Fleisches wichtig (kein Formfleisch!).

Zu guter Letzt: die Fütterungsempfehlung

Abschließend finden Sie auf jeder Hundefutter-Verpackung eine weitere wichtige Angabe: Die Fütterungsempfehlung.

Dabei handelt es sich um einen durchschnittlichen Richtwert, der eine angemessene Futtermenge empfiehlt. Beispielsweise empfehlen wir einem 5 kg schweren Hund ca. 300 g unseres natürlichen Rinti Kennerfleisches. Von einem hochwertigen Futter braucht ein Hund meistens eine geringere Menge, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Im Umkehrschluss kann ein Futter, von dem Hunde Unmengen fressen sollten, nicht nahrhaft sein. Ausnahmen bilden spezielle Diäten, bei denen Hunde mit wenig Bewegung oder Übergewicht fettarm ernährt werden. In diesen Fällen finden Sie jedoch häufig entsprechende Hinweise in der Beschreibung des jeweiligen Hundefutters. Je nach Alter, Energiebedarf, Größe und weiteren Faktoren variiert die individuelle Fütterungsmenge.

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