Warum wir der Meinung sind, dass getreidefreies Hundefutter das Beste für Ihren Hund ist
Und wie Sie mit dem richtigen Futter die Vitalität und Lebensqualität Ihres Hundes verbessern können
Die Kurzantwort: Weil Hunde Fleischfresser sind – Getreide belastet ihren Verdauungstrakt, liefert keine wichtigen Nährstoffe und kann Allergien fördern.
Immer mehr Hundehalter gehen zu einer getreidefreien Fütterung über – und dies ist kein temporärer Trend. Aber warum ist Hundefutter ohne Getreide bekömmlicher? Gilt diese These für alle Hunde und wie erkennen Sie eigentlich getreidefreies Qualitätsfutter? Ein Plädoyer für eine möglichst natürliche Ernährungsweise Ihres Hundes.
Wir alle wollen, dass es unseren Hunden gut geht. Unterstützen können wir das Wohl unserer Tiere unter anderem mit einer bedarfsgerechten Ernährung. Doch wie sieht die konkret für Ihren Hund aus? In jedem Fall getreidefrei? Fest steht zumindest: Getreide wird schlecht verwertet und steht nicht auf dem natürlichen Speiseplan eines Hundes.
Warum Sie auf getreidefreies Hundefutter umsteigen sollten – ein Blick in die Evolution des Hundes
Unsere Haushunde (Canis lupus familiaris) sind Rudeltiere und stammen ursprünglich vom Wolf ab. Nicht nur das äußere Erscheinungsbild spiegelt noch heute eine Ähnlichkeit wider. Auch die Anatomie, das Skelett und das Gebiss sind wie beim Wolf auf Jagd eingestellt. Je nach Ausprägung des Jagdtriebs und des Spieltriebes sind sie instinktiv auf der Suche nach kleinen Wirbeltieren wie Feldmäusen und Vögeln.
Der Körper von Hunden ist auf die Verwertung von Fleisch und tierischen Rohstoffen ausgelegt
Die meiste Energie gewinnt der Hund durch eine qualitativ hochwertige Eiweißzufuhr. Für eine bedarfsgerechte Ernährung sollten daher rund 70 Prozent seiner Nahrung aus Fleisch bestehen. Das ursprüngliche Beutefleisch des Hundes enthält neben Muskelfleisch auch mineralhaltige Innereien wie Leber, Magen, Herz und Lunge (wie z.B. Rinti Gold mit Geflügelherzen).
Daneben
- Fette
- Spurenelemente
- und in geringem Maße Ballaststoffe aus Obst und Gemüse
Der Hund ist also von Natur aus kein Körnerfresser.
Warum ist getreidefreies Hundefutter bekömmlicher?
Es gibt viele Thesen zu der Bekömmlichkeit von Getreide bei Hunden. Die Auffassung, domestizierte Hunde hätten sich an heutige Ernährungsweisen und damit an Getreide als Nahrung angepasst, vertreten wir nicht. Einige getreidebefürwortende Futtermittelhersteller und Hundebesitzer ziehen eine schwedische Studie aus dem Jahr 2013 heran - hier finden Sie den Link zur Studie. Dort fand ein Forscherteam heraus, dass sich einige Genbereiche des Hundes (im Vergleich zum Wolf) verändert haben. Darunter eben auch der Verdauungstrakt, der nun auch Stärke, und damit Getreide, besser zersetzen kann.
Wir sind der Meinung: Der Organismus des Hundes hat sich vielleicht an Getreide gewöhnt – deshalb ist es aber nicht automatisch gesund, bekömmlich oder unschädlich
Zum Vergleich: Unser menschlicher Körper hat sich ebenfalls im Laufe der Evolution verändert und zeigt sich anpassungsfähig. Wir haben uns zum Beispiel an zu viel Zucker gewöhnt – das heißt aber nicht, dass uns übermäßiger Zuckerkonsum guttut. Im Gegenteil. Die Auswirkungen reichen von Übergewicht bis zu chronischen Erkrankungen.
Der gesamte Organismus des Hundes ist immer noch auf auf eine nährstoffreiche Fleischverwertung ausgelegt. Er verfügt beispielsweise über Reißzähne statt großflächigen Backenzähnen zum Zermahlen. Die Bauchspeicheldrüse des Hundes kann nicht ausreichend auf größere Mengen Getreide reagieren, da sie das entsprechende Enzym Amylase nur in geringem Maße produziert. Darüber hinaus kann Getreide Allergien und Unverträglichkeiten auslösen und den Magen- und Darmtrakt belasten.
Getreide als Energiequelle benötigt Ihr Hund nicht, denn die im Fleisch enthaltenen Fette und Proteine versorgen ihn mit den benötigten Nährstoffen. Ein Drittel der Nahrungszufuhr fällt auf Gemüse, Obst, Spurenelemente, Pflanzenfasern und Vitamine. Als Kohlenhydratlieferanten können gekochte Kartoffeln oder Reis – ohne Salz – gefüttert werden.
Ein möglicher Futterwechselmoment!
Ihr Hund wirkt träge und müde, kratzt sich ständig oder hat Verdauungsproblem? Das sind typische Anzeichen dafür, dass er Getreide nicht gut verträgt. Genau jetzt ist der richtige Moment, das Futter umzustellen – auf eine artgerechte, getreidefreie Ernährung. So unterstützen Sie die Vitalität, das Wohlbefinden und die Lebensfreude Ihres Hundes.
„Vielleicht beobachten Sie, dass Ihr Hund nach dem Fressen länger braucht, um das Futter zu verdauen. Trägheit könnte ein Signal sein, dass der Stoffwechsel überfordert ist."
Diese Symptome können darauf hinweisen, dass Ihr Hund kein Getreide verträgt:
- Verdauungsprobleme wie Durchfall
- Auffälligkeiten im Fell oder auf der Haut
- Juckreiz
- Eine veränderte Körperhaltung
- Übergewicht: Der Hund sollte abnehmen
- Neu auftretende Allergien
Wenn Ihr Hund unter einer diagnostizierten Allergie leidet, sollten Sie grundsätzlich bei der Fütterung Ihres Hundes gänzlich auf Getreide verzichten.
Auch Welpen können schon eine Unverträglichkeit aufweisen. Hier finden Sie Tipps zur Ernährung Ihres jungen Hundes: Wie füttere ich meinen Welpen bedarfsgerecht?
Grundsätzlich ist getreidefreies Hundefutter für jeden Hund, egal welchen Alters, welcher Rasse und von welchem Gesundheitszustand empfehlenswert, weil es einer natürlichen Ernährungsform am ehesten entspricht.
Ist gekochter Reis gut für Hunde?
Die Kurzantwort: Ja, gekochter Reis kann in kleinen Mengen ein schonender Kohlenhydratlieferant sein – vor allem, wenn der Hund unter Magen-Darm-Beschwerden leidet. Aber: Reis ist kein vollwertiges Nahrungsmittel für Hunde und sollte Fleisch niemals ersetzen. Immer wieder taucht die Frage auf, ob Reis im Hundefutter schadet oder nützt. Manche schwören auf ihn als Hausmittel bei Durchfall, andere halten Kohlenhydrate für überflüssig. Wir schauen uns genauer an, was Reis im Napf wirklich bewirkt, für wen er geeignet ist und worauf Sie achten müssen.
Hunde sind Fleischfresser – aber kleine Beilagen sind erlaubt
Hunde sind Karnivoren, ihr Verdauungstrakt ist auf Fleisch spezialisiert. Hauptenergiequelle sind Proteine und Fette aus tierischen Rohstoffen. Getreide und Stärke kann der Hund nur begrenzt aufspalten. Dennoch kann Reis in gekochter, ungewürzter Form eine gut verträgliche Beilage sein – vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden.
Ein typisches Beispiel: Der Hund hat Durchfall, frisst schlecht oder muss nach einer Magenverstimmung geschont werden. Dann ist eine Reis-Huhn-Diät bewährt – mageres Geflügel plus gekochter Reis. Der Reis wirkt stopfend, liefert leicht verdauliche Energie und entlastet den Darm.
Wann Reis für Hunde sinnvoll ist
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Bei Durchfall oder Erbrechen: Schonend für Magen und Darm.
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Als leicht verdauliche Energiequelle: Vor allem für geschwächte Hunde.
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Als hypoallergene Alternative: Reis gilt als selten allergieauslösend, im Gegensatz zu Weizen oder Mais.
Wo die Grenzen liegen
Reis ist nicht gleich Reis:
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Weißer Reis ist besonders leicht verdaulich.
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Naturreis enthält mehr Ballaststoffe, kann aber bei empfindlichen Hunden Blähungen verursachen.
Wichtig: Reis enthält kaum Eiweiß, kaum essentielle Fette und nur wenige Vitamine. Allein gefüttert würde er den Hund unterversorgen. Zu viel Reis im Napf kann zudem Übergewicht fördern, da er viele Kohlenhydrate liefert.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihrem Hund Reis gebem
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Reis immer gekocht und ungesalzen servieren.
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Keine Gewürze, keine Soßen, kein Öl.
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Mengen anpassen: maximal ein Drittel der Mahlzeit, nie als Hauptnahrung.
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Für Welpen, Senioren und übergewichtige Hunde gilt: nur in Absprache mit dem Tierarzt zufüttern.
Bedeutet Hundefutter ohne Getreide gleich gute Qualität? Worauf Sie beim Kauf von getreidefreiem Hundefutter achten sollten
Getreidefreies Hundefutter ist nicht automatisch ein Garant für Qualität. Zu beachten ist unter anderem ein ausgewogener Anteil der Fette und Proteine. Außerdem sollte das Futter reich an natürlichen Fleischstücken sein und mit Ballaststoffen, Flachsöl, Vitaminen, Kalzium, Phosphor und Mineralien ergänzt sein. Qualität zeigt sich auch im Verzicht auf Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Soja. Achten Sie auch darauf, dass keinerlei künstliche Zusatzstoffe oder gar Zucker (und sämtliche Zuckervariationen, also Saccharose, Glukosesirup oder Ähnliches) im Hundefutter enthalten sind. Getreidefreies Hundefutter, das diese Qualitätsmerkmale liefert, ist nach unserer Auffassung das Beste für Ihren Hund.
Häufige Fragen zum Thema „Getreidefreies Hundefutter“
Fleischmehl klingt erstmal nach „viel Fleisch“, ist aber oft ein Sammelbegriff für stark verarbeitete tierische Nebenerzeugnisse. Gute Fleischmehle können Eiweiß liefern, schlechte Qualität bedeutet meist minderwertige Reste. Achten Sie deshalb auf klare Deklarationen wie „Huhn 70 %“ statt nur „Fleischmehl“.
Ja. Getreidefrei kommt der natürlichen Ernährung am nächsten. Hunde sind Fleischfresser und gewinnen ihre Energie vor allem aus Eiweiß und Fett. Getreide belastet den Verdauungstrakt und kann Allergien fördern. Mit hochwertigem, getreidefreiem Futter tun Sie du also aktiv etwas für Vitalität und Wohlbefinden Ihres Hundes.