Hundeernährung – was Ihr Hund braucht,
um gesund und vital zu sein

So füttern Sie Ihren Hund optimal – Inhaltsstoffe des Futters und der richtige Zeitpunkt

***Dieser Artikel wurde am 13.01.2021 überarbeitet.***

Hundenahrung ist der Energielieferant für Ihren Liebsten. Aus dem Futter gewinnt Ihr Hund alle nötigen Nährstoffe, damit er gut gestärkt und gesund umhertollen kann. Darum ist es besonders wichtig zu wissen, welche Hundeernährung die beste speziell für Ihren Hund ist. Doch was genau muss das Futter enthalten? Ist Trocken- oder Feuchtfutter die bessere Variante? Viele Mythen kreisen um die optimale Hundeernährung. Wir räumen mit dem Wirrwarr auf und geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um die Ernährung Ihres Hundes.

Hundeernährung – was die Evolution mitgegeben hat

Bevor Sie sich überlegen, welches Hundefutter für Ihren Hund optimal ist, welche Bestandteile enthalten sein müssen, um die nötigen Nährstoffe abzudecken, und ob es lieber Trocken- oder Feuchtfutter sein sollte, erst einmal die wichtigste Feststellung vorab: Der Hund stammt evolutionär vom Wolf ab. Im Zuge der Domestizierung zum Haushund und treuen Begleiter des Menschen hat sich der Hund zwar genetisch vom Wolf entfernt, jedoch ähnelt der Haushund seinem Vorfahr äußerlich immer noch stark. Ebenso gleichen sich ihre Anatomie, das Skelett und das Gebiss. Wie beim Wolf sind diese auf die Jagd ausgelegt und machen den Hund somit hauptsächlich zum Fleischfresser. Es gibt viele verschiedene Ansichten zu dieser Thematik. Eine davon ist, dass der Hund sich im Laufe der Evolution so angepasst hätte, dass eine bessere Verdaulichkeit von Stärke und somit Getreide nachzuweisen ist. Der Hund gilt dadurch nicht mehr als reiner Karnivore, also Fleischfresser, weshalb zu getreidehaltigem Hundefutter geraten wird.

Wir sind jedoch der Meinung, dass sich zwar der Organismus des Hundes an Getreide gewöhnt haben kann, es deshalb allerdings noch lange nicht gesund und bekömmlich für ihn sein muss. Sein Organismus ist auf die Verwertung von Fleisch und tierischen Rohstoffen ausgelegt.

Ein großer weißer Hund liegt auf einer grünen Wiese.

Hundeernährung – so individuell wie Ihr Hund:

Bei der Hundenahrung kommt es hauptsächlich auf das Alter, die Größe und die gesundheitliche Verfassung Ihres Hundes an. Ist er noch ein Welpe, der nun das passende Welpenfutter benötigt? Haben Sie einen Hund großgezogen, der nun altert und angepasstes Futter braucht? Oder haben Sie gar einen Hund mit körperlichen Beschwerden wie Durchfall? Die Ansprüche an die Nahrung sind so individuell wie der Hund selbst. Beachten Sie daher bei der Auswahl und Portionierung der Hundenahrung hauptsächlich das Alter, den gesundheitlichen Zustand, die Rasse, die Aktivität und das Gemüt Ihres Hundes.

Diese Inhaltsstoffe dürfen in einer ausgewogenen Hundeernährung nicht fehlen

Der wöchentliche Gang in den Tierfachhandel kann schon mal zur Wissenschaft werden. Plötzlich finden Sie sich vor dem großen Regal mit unzähligen verschiedenen Hundefuttersorten wieder. Doch welche ist die passende für Ihren Hund? Wie schon erwähnt muss das Hundefutter grundsätzlich individuell an Ihren Hund und seine Bedürfnisse angepasst werden. Für gesunde, ausgewachsene Hunde sollten jedoch stets die gleichen wichtigsten Inhaltsstoffe im Hundefutter anzutreffen sein. Lassen Sie sich daher beim Lesen der Deklaration Zeit und wählen Sie in Hinblick auf die nötigen Nährstoffe aus. Idealerweise sind alle wichtigen Inhaltsstoffe schon in einem Alleinfuttermittel enthalten (wie zum Beispiel in Rinti Kennerfleisch), sodass nichts ergänzt werden muss. 

Die ideale Mahlzeit für Ihren ausgewachsenen Hund besteht beispielsweise aus: 
  • Fleisch und Innereien wie Muskelfleisch und Leber vom Huhn
  • Ballaststoffe wie z.B. Rübenfasern 
  • Mineralstoffen 
  • Omega-3-Fettsäurenlieferanten wie Flachsöl 
  • Wasser

Ihr Hund braucht Vitamine, um Eiweiße und Fette verwerten zu können. Da der Hund die meisten Vitamine nicht alleine produzieren kann, müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden. Viele Vitamine, wie Vitamin A, B und K, können vom Hund über Nahrung wie Muskelfleisch und Innereien aufgenommen werden.

Proteine oder auch Eiweiße sind einer der wichtigsten Grundbausteine für die Gesundheit eines Hundes. Sie dienen hauptsächlich als Baustein in den Zellen und der Muskeln, überschüssige Eiweiße werden über die Nieren wieder ausgeschieden. Außerdem ist zu beachten, dass Welpen oder trächtige und säugende Hündinnen einen erhöhten Proteinbedarf haben, da sie diese für das Wachstum und die Milchproduktion benötigen. Die wichtigste Proteinquelle für Hunde sind Fleisch und Innereien, speziell Muskelfleisch, Leber und Herz, da diese hoch verdauliche Eiweißträger sind.

Fette sind wichtiger Bestandteil im Hundefutter. Sie sind Energielieferanten, spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme der Vitamine A, D, E und K und dienen als Geschmacksträger. Rein durch Fleisch nimmt der Hund hauptsächlich Omega-6-Fettsäuren auf, wodurch eine Zugabe von Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder pflanzlichen Ölen, wie Flachsöl (Leinöl), wichtig ist, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Fettsäuren zu generieren.

Spurenelemente (Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Kobalt, Selen, Fluor und Jod) und Mengenelemente (Calcium, Phosphor, Natrium, Kalium und Magnesium) bilden die zwei Unterkategorien der Mineralstoffe. Der Hund braucht diese hauptsächlich für den Knochenaufbau, die Herz-, Nerven- und Muskelfunktionen und zur Blutgerinnung. Hinter dem Wort Rohasche verstecken sich viele wertvolle Spurenelemente und Mineralien. Um Rohasche zu erhalten, wird das Futter bei 550 ºC erhitzt und anschließend verbrannt. Übrig bleiben die anorganischen Substanzen, die sehr wertvoll für die Hundenahrung sind.

Auch wenn es etwas offensichtlich wirkt, der Hund braucht ausreichend Flüssigkeit – das sollten Sie nicht unterschätzen. Wasser ist dafür verantwortlich, dass die Nährstoffe über die Blutbahn zu den Geweben gelangen. Außerdem transportiert die Flüssigkeit die Giftstoffe des Körpers über den Urin hinaus. Eine Faustformel zum Wasserbedarf Ihres Hundes besagt: 
5-60 ml x Körpergewicht in kg = Wasserbedarf in l

Die Hundenahrung sollte hauptsächlich aus Fleisch bestehen, da darin die meisten Vitamine, Mineralstoffe und Proteine enthalten sind. Wechseln Sie dabei die Fleischsorten, vorausgesetzt es liegen keine Unverträglichkeiten vor und achten Sie darauf, dass wertvolle Öle enthalten sind, um alle wichtigen Nährstoffe abzudecken und Ihrem Hund etwas Abwechslung zu bieten. 


Trägt die Hundenahrung den Vermerk „Alleinfuttermittel“, können Sie davon ausgehen, dass sie den täglichen Nährstoffbedarf Ihres Hundes deckt.

Denn die Hersteller dürfen ihre Hundenahrung nur so betiteln, wenn sie auch die Richtlinien dafür erfüllt.

Was wiederum nichts oder nur in Ausnahmefällen etwas in der Hundenahrung zu suchen hat:
  • Soja
  • Mais
  • Kohlenhydrate durch Getreidehinzugabe
  • Zusatzstoffe
  • Farbstoffe
  • Formfleisch 
  • Fleischmehle

Natürlichkeit siegt: Aufgrund einer schonenden Zubereitung und ausgewogenen, natürlichen Zusammensetzung des Futters ist eine Hinzugabe von Zusatzstoffen nicht nötig.

 

Richtlinien für eine optimale Hundeernährung

Es gibt Richtlinien, an denen Sie sich orientieren können, um Ihren Hund optimal zu füttern. 

Einmal täglich zu einem festen Zeitpunkt füttern

Sie fragen sich, wann und wie oft Sie Ihren Hund füttern sollten? Ihren ausgewachsenen Hund sollten Sie nach Möglichkeit nur einmal am Tag füttern, das ist vollkommen ausreichend. Ein Alleinfuttermittel in Form von Feuchtfutter ist ideal für Ihren Hund. Dadurch bekommt er alle nötigen Inhaltsstoffe mit einer Mahlzeit geliefert. Außerdem hat Feuchtfutter den Vorteil, dass es wie das ursprüngliche Beutefleisch einen hohen Anteil an Flüssigkeit (ca. 70 Prozent) besitzt und somit dazu beiträgt, dass der Feuchtigkeitshaushalt Ihres Hundes aufgefüllt ist. Ab und zu können Sie Ihrem Hund ebenfalls Trockenfutter geben, das reich an Fleisch und Innereien ist. Dieses hat den Vorteil, dass es eine weniger arbeitsintensive Angelegenheit und energiereicher ist, was bedeutet, dass Ihr Hund eine geringere Menge als vom Feuchtfutter benötigt. Der Hauptvorteil liegt aber darin, dass es die Zahnpflege unterstützt: Die Zähne Ihres Hundes werden durch die harte Konsistenz des Futters mehr gefordert und Zahnbeläge abgerieben. Dies sollte jedoch eher eine Ausnahme bleiben, da die meisten Hunde Feuchtfutter bevorzugen. Dieses ist geschmacklich intensiver und der hohe Feuchtigkeitsgehalt im Futter ist sehr entscheidend. Es ist ebenfalls ratsam, eine Routine für die Mahlzeiten zu entwickeln. Das bedeutet: Regelmäßiges Füttern zu einer bestimmten Uhrzeit, am besten am frühen Abend. Dadurch kann sich der Organismus des Hundes auf die Mahlzeit einstellen und diese besser verdauen.

Fleisch unbedingt! Aber das richtige muss es sein

Das ursprüngliche Beutefleisch enthielt neben Muskelfleisch auch vitaminreiche Innereien und mineralhaltige Fleischmaterialien, die lebenswichtig waren – und heute noch sind. Die Hundenahrung sollte daher mit einem hohen Prozentsatz reich an natürlichen Fleischstücken und Innereien sein. Zu den besonders beliebten und geeigneten Fleischsorten gehören Geflügel, Lamm und Rind. Aber auch Rentier, Pferd und Hirsch sind als Hundenahrung geeignet. Wie in vielen Bereichen gilt: Die Mischung macht’s! Durch verschiedene Fleischsorten wird der Bedarf an unterschiedlichen Vitaminen abgedeckt. 

Diese schmecken Ihrem Hund nicht nur besonders gut, sondern enthalten auch noch viele zusätzliche Vitamine. Rohes Schweinefleisch und rohe Innereien wie Magen oder Darm (auch vom Wildschwein) dürfen Sie Ihrem Hund - beispielsweise beim Barfen - absolut nicht geben, da dies die Aujeszkysche Krankheit übertragen kann.

Nahaufnahme eines Hundekopfes.
Gönnen Sie Ihrem Hund eine Auszeit

Ihr Hund benötigt nach dem Fressen Ruhe für die Verdauung. Schnappen Sie sich also nicht direkt nach der Mahlzeit die Leine für einen Spaziergang. Diese Zeit nach der Nahrungsaufnahme braucht Ihr Hund, um in Ruhe zu verdauen. Innerhalb der Ruhephase kann sein Organismus die einzelnen Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe besser aufnehmen und die Ruhe beugt auch einer Magendrehung vor. Und seien wir mal ehrlich, brauchen Sie nicht auch nach dem Essen ein Päuschen?

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