Fahrradfahren mit Hund

Mit der richtigen Technik und Ausrüstung haben Sie und Ihr Hund Spaß an Fahrradtouren

Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, macht gerade in den Sommermonaten viel Spaß. Ob Sie dabei Wege zurücklegen, die Sie sonst mit dem Auto oder Bus fahren würden, oder ob Sie in Ihrer Freizeit gerne Radtouren unternehmen – Ihren Hund können Sie dabei mitnehmen. Die Voraussetzung ist, dass Sie ihn ans Fahrradfahren gewöhnen, damit er sicher neben dem Rad läuft. Der Hund darf keine Angst vor anderen Verkehrsteilnehmern haben und sich auf keinen Fall ablenken lassen, sodass er nicht beginnt, an der Leine zu ziehen.

Fahrradfahren mit Leine oder Hund im Korb mitnehmen – darauf kommt es an

Ein Hund schaut über den Rand eines Fahrradkorbes hinweg.

Ob der Hund an der Leine neben dem Fahrrad läuft oder Sie ihn besser in einem Transportkorb mitnehmen, hängt von Alter, Fitness, aber auch von der Hunderasse ab.


Welpen sollten Sie auf dem Fahrrad auf jeden Fall in einem Korb mitnehmen. Sie müssen erst lernen, sicher neben dem Fahrrad zu laufen.

Ist der Hund ausgewachsen, liegt es an der Größe, ob er besser an der Leine läuft oder im Korb sitzt. Große Hunde können in der Regel problemlos an der Leine neben dem Fahrrad laufen. Kleine Hunde sind dagegen schnell überfordert, wenn sie lange Strecken neben dem Fahrrad laufen sollen und können oft auch das Tempo nicht durchhalten. Außerdem sehen andere Verkehrsteilnehmer kleine Hunde schlecht, so dass es leicht zu Unfällen kommen kann. Kleine Hunde bringen Sie daher besser in einem Korb oder einer Tasche auf dem Fahrrad unter. Dabei sollte der Hund im Korb angeschnallt sein, damit er nicht doch herausspringt. Es gibt auch Körbe mit Deckelbügeln, durch die der Hund zwar frische Luft bekommt, aber nicht herausspringen kann. Manche Körbe haben zusätzlich ein Regenverdeck. Dies ist in der kalten Jahreszeit und besonders bei Regen angenehm für den Hund, da er so während der Fahrt trocken bleibt.

So gewöhnen Sie Ihren Hund ans Fahrrad

Fahrradfahren mit Hund will gelernt sein und auch der Hund muss sich daran erst gewöhnen. Welpen sollten daher nicht am Fahrrad mitgeführt werden, sondern das Laufen neben dem Rad zunächst gründlich üben. Gehen Sie dabei ruhig und planvoll vor, damit Ihr Hund lernt, wie er sich verhalten soll. Am Anfang gehen Sie zunächst mit Ihrem Hund und dem Fahrrad spazieren. Schieben Sie das Fahrrad so, dass der Hund rechts davon läuft. Üben Sie Start und Stop, Geradeausfahren und Kurven. Am besten geht es, wenn Sie Ihrem Hund Kommandos wie „rechts“ und „links“ beibringen, denn dann weiß er, wann Sie die Richtung wechseln, und stellt seine eigene Bewegung darauf ein.

Hat Ihr Hund sich daran gewöhnt, neben dem geschobenen Fahrrad zu laufen, beginnen Sie darauf zu fahren, während der Hund neben Ihnen läuft. Am besten geht dies auf einer ruhigen Straße oder einem leeren Parkplatz. Üben Sie in Ruhe und setzen Sie die Kommandos ein. Erst wenn Ihr Hund zuverlässig mitmacht, sollten Sie beginnen, auch auf Straßen mit anderen Verkehrsteilnehmern zu fahren. Nehmen Sie sich am Anfang viel Zeit und fahren Sie langsam, dann klappt das Lernen stressfreier.

 

Das brauchen Sie fürs Fahrradfahren mit Hund

  • Mit einer Leinenhalterung mit großer Sprungfeder ist Fahrradfahren mit Hund besonders angenehm. Den Leinenhalter befestigen Sie am Fahrrad und machen dort die Leine fest. Der Hund kann sich auf diese Weise etwas freier bewegen, ohne den Fahrradfahrer durch seine Bewegungen aus dem Gleichgewicht zu bringen.
  • In der dunklen Jahreszeit sollten Sie beim Fahrradfahren auf Reflektoren oder Blinkies achten, damit andere Verkehrsteilnehmer Ihren Hund gut sehen.

Fahren Sie in einem Gebiet, in dem kein Leinenzwang herrscht, müssen Sie Ihren Hund auch bei Ihrem gemeinsamen Fahrradausflug  nicht anleinen und er kann frei nebenher laufen.

  • Für kleine Hunde oder Welpen befestigen Sie am Lenker oder auf dem Gepäckträger einen Korb. Auch ein Transportrucksack kann praktisch sein – besonders bei Mountainbike-Touren im Gelände. Gewöhnen Sie Ihren Hund aber immer langsam daran, bevor Sie mit ihm eine Tour unternehmen.

Achten Sie auf die Außentemperatur, wenn Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren

Neben dem Fahrrad läuft Ihr Hund schneller, als wenn Sie beide zu Fuß gehen. Deshalb sollten Sie beim Radfahren darauf achten, dass die Temperatur angenehm und sicher für den Hund ist.

Bei welchen Temperaturen Ihr Hund noch gerne neben dem Fahrrad läuft, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Während manche Hunde bereits 15 °C als zu warm empfinden, sind andere bei 20 °C noch sehr bewegungsfreudig. Achten Sie also unbedingt darauf, wie Ihr Hund auf die Temperatur reagiert, und radeln Sie mit ihm nicht in der Mittagshitze. Machen Sie eine Spazierfahrt, wird ihr Hund sich freuen, wenn es zwischendurch eine Pause am See gibt, wo er schwimmen und sich im Wasser abkühlen kann.

Fahrradfahren mit älteren und bewegungseingeschränkten Hunden

Ein Hund sitzt in einem grünen Fahrradanhänger.

Ältere Hunde oder Hunde mit körperlichen Beschwerden können oft nicht mehr länger neben dem Fahrrad laufen, auch wenn sie eigentlich groß genug dafür sind. Bei Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose oder Arthritis sind lange Radtouren für den Hund oft nicht mehr möglich – Bewegung ist hingegen fast immer gut und kann sogar Linderung bringen.


Besprechen Sie mit dem Tierarzt, wie viel Bewegung der Hund am Stück haben sollte.

Einen großen Hund, der nicht mehr neben dem Fahrrad laufen kann, bringen Sie am besten in einem Fahrradanhänger unter. Der Vorteil: Der Hund ist durch das Verdeck gegen Wind und Wetter geschützt. Ein Anhänger ist auch für passionierte Fahrradfahrer empfehlenswert, die ihren Hund auch auf längere Radtouren mitnehmen möchten. Ganz wichtig: Soll der Hund regelmäßig mit auf Touren gehen, ist es wichtig, langsam anzufangen und das Training allmählich zu steigern.

 

Mit dem Hund im Straßenverkehr

Ein angeleinter Hund läuft gemütlich neben einem Fahrrad.

Fahren Sie mit Ihrem Hund auf belebten Straßen und nehmen damit am Straßenverkehr teil, sollte der Hund schon ans Fahrradfahren gewöhnt sein – sonst gefährden Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer. Wichtig ist, dass Ihr Hund zuverlässig auf Ihre Kommandos hört und nicht schreckhaft ist. Auch sollte der Hund nicht unkontrolliert auf andere Hunde reagieren. Zieht der Hund nämlich plötzlich an der Leine, kann Sie dies aus dem Gleichgewicht bringen.

Halten Sie die Leine immer in der Hand oder verwenden Sie eine spezielle Leinenhalterung. Trägt der Hund ein Brustgeschirr, sind plötzliche Bewegungen für ihn angenehmer.

Hund und E-Bike – das sollten Sie beachten

Fahren Sie ein E-Bike, so sind Sie wahrscheinlich wesentlich länger unterwegs als vorher auf Ihrem konventionellen Fahrrad – oder Sie haben sich auch an ein schnelleres Tempo gewöhnt. Für Ihren Hund kann die Umstellung eine große Freude oder eine Herausforderung bedeuten – je nachdem, wie fit er ist. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Sie ihn nicht mit dem E-Bike überfordern. Passen Sie das Tempo an seine Leistung an und beanspruchen Sie ihn nicht über die Maßen.

Achten Sie auf gute Pfotenpflege nach langen Fahrradtouren

Wenn Ihr Hund viel neben Ihrem Fahrrad unterwegs ist, sollten Sie seinen Pfoten besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn das Laufen etwa auf rauem Asphalt setzt den Pfoten sehr zu. Achten Sie auf sorgfältige Pfotenpflege – gerade im Winter. Aber auch der Sommer hat seine Tücken: Dann kann der Straßenbelag manchmal sehr heiß sein, was für den Hund unangenehm ist und sogar zu Verbrennungen führen kann. Meiden Sie Asphaltwege an heißen Tagen und ziehen Sie ihm im Zweifel Hundeschuhe an. Pflegen Sie die beanspruchten Pfoten Ihres Hundes mit einer speziellen Pfotensalbe und achten Sie auch darauf, dass die Krallen gekürzt und nicht eingerissen sind.

Mit ein bisschen Vorbereitung sind Sie und Ihr Hund dann bereit für tolle Fahrradtouren. Viel Spaß dabei!

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