Ihr Hund schläft mit offenen Augen?
Was es bedeutet, wenn Ihr Hund mit offenen Augen schläft, wann es normal ist – und wann Sie genauer hinsehen sollten
Moment mal, schläft der Hund etwa mit geöffneten Augen – oder sieht das nur so aus? Wahrscheinlich haben Sie Ihren Hund auch schon einmal dabei beobachtet, wie er mit offenen Augen döst oder im Schlaf mehrfach blinzelt. Aber ist das normal? Oder sollten Sie sich Sorgen machen? In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter dem Verhalten Ihres Hundes steckt, wann es völlig normal ist – und wann Sie handeln sollten.
Welches Thema interessiert Sie besonders?
- Wie Hunde schlafen: Warum der Hund mit offenen Augen ruht
- Der Hund schläft scheinbar mit offenen Augen, wenn die Nickhaut geschlossen ist
- Sein Wachinstinkt bringt den Hund dazu, mit offenen Augen zu schlafen
- Hunde schlafen aufgrund ihres Schlafzyklus scheinbar mit geöffneten Augen
- Manche Hunde schlafen aufgrund ihrer Rasse mit offenen Augen
- Wie Hunde träumen: Mit geöffneten Augen?
- Wann schläft der Hund aufgrund einer Krankheit mit geöffneten Augen?
Wie Hunde schlafen: Warum Hunde mit offenen Augen ruhen
Hunde haben andere Schlafgewohnheiten als wir Menschen: Sie brauchen vor allem viel mehr Schlaf! Je nach Rasse und Alter benötigen Hunde 15–20 Stunden Ruhe am Tag. Neben dem Tiefschlaf gehören für sie entspanntes Dösen und kurze Nickerchen mit zur Tagesordnung. Dabei erholt sich Ihr Hund von aufregenden Tagesaktivitäten und verarbeitet Gelerntes. Zum Beispiel ein neues Kommando, das Sie ihm beigebracht haben. Dass die Augen Ihres Hundes dabei manchmal geöffnet bleiben, ist meistens kein Grund zur Beunruhigung. Dahinter können vielfältige Gründe stecken.
Der Hund schläft scheinbar mit offenen Augen, wenn die Nickhaut geschlossen ist
Manchmal sind die Augen Ihres schlafenden Hundes gar nicht geöffnet – es sieht nur so aus. Das liegt an der sogenannten Nickhaut, dem dritten Augenlid, das die Hundeaugen vor Fremdkörpern wie Schmutz oder Staub und vor dem Austrocknen schützt. Hat der Hund beim Schlafen nur seine Nickhaut geschlossen, sieht es schnell so aus, als schlafe er mit offenen Augen.
Sein Wachinstinkt bringt den Hund dazu, mit offenen Augen zu schlafen
Viele Hunde verfügen über einen ausgeprägten Wachinstinkt. Besonders Wach- und Schäferhunde schließen ihre Augen während des Schlafs oft nicht vollständig, um ihre Lage im Blick zu behalten – und auf Gefahren zu reagieren. Ein Instinkt, der in ihren Genen liegt, denn für Ihre Vorfahren bedeutete das Schlafen in der freien Natur immer eine gewisse Verletzlichkeit.
Hunde mit starkem Wachinstinkt schlafen oft nur wenige Stunden am Stück und bevorzugen ruhiges Dösen bei leicht geöffneten Augen.
Menschen schlafen oft mehrere Stunden am Stück. Das ist bei Hunden anders. Denn sie werden in der Regel häufiger wach als wir Menschen – zum Teil sogar alle 20–45 Minuten. Befindet sich Ihr Hund gerade zwischen zwei Schlafeinheiten und öffnet die müden Augen für einen kurzen Moment, denkt der Halter schnell: Mein Hund schläft mit offenen Augen!
So erkennen Sie, ob Ihr Hund wirklich schläft
Oft schläft ein Hund mit (halb-)geöffneten Augen gar nicht – es sieht nur so aus. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Hund schläft oder nicht, können Sie das an drei eindeutigen Anzeichen erkennen:
- Der Hund atmet gleichmäßig.
- Die Muskeln des Hundes sind entspannt. Das sehen Sie anhand seiner gelassenen Körperhaltung sowie seiner leicht zuckenden Beine und/oder Ohren.
- Der Hund reagiert nicht auf laute Geräusche oder Störungen.
Manche Hunderassen schlafen mit offenen Augen
Rassebedingt ist es manchen Hunde gar nicht möglich, ihre Augen komplett zu schließen. Durch die Züchtung ist ihr Gesicht zu stark verkürzt worden. Dieses rassetypische Problem betrifft zum Beispiel oft Möpse oder Bulldoggen. Um die Augen Ihres Hundes vor dem Austrocknen zu bewahren, lassen sich spezielle Augentropfen einsetzen. Nach Rücksprache mit einem Tierarzt können die Augenlider oft auch durch einen operativen Eingriff korrigiert werden.
Wie Hunde träumen: Mit geöffneten Augen?
Hunde träumen genauso wie wir Menschen. Dabei zucken auch gerne mal die Muskeln, der Hund bellt leise oder seine Augenlider heben sich. Auch dann kann es so aussehen, als würde Ihr Hund mit geöffneten Augen schlafen. Für Sie besteht dabei kein Grund zur Sorge. Nur in seltenen Fällen kann es sein, dass Ihr Hund schlafwandelt oder im Zuge eines lebhaften Albtraums um sich schlägt oder sogar beißt. Lassen Sie dieses Verhalten auf jeden Fall von einem Tierarzt untersuchen.
Wann schläft der Hund aufgrund einer Krankheit mit geöffneten Augen?
Krankheiten sind nur selten dafür verantwortlich, dass Ihr Hund mit offenen Augen schläft oder gar nicht erst schlafen kann. Dann kommen in der Regel weitere Symptome hinzu:
- Der Hund zuckt unkontrolliert und/oder zittert stark.
- Der Hund wacht auffällig oft auf und hat Probleme beim Atmen.
- Der Hund schläft plötzlich und abrupt ein – etwa während des Spielens.
- Die Augenlider des Hundes sind gerötet und/oder geschwollen.
Wenn Sie eines oder mehrere der Symptome bei Ihrem Hund beobachten, sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt kontaktieren. Er kann am besten beurteilen, ob ihr Hund nur genüsslich döst oder ob sich hinter seinen geöffneten Augen ein anderer Grund verbirgt.