Der Hund knurrt Besucher an – was Sie tun können

Den Auslöser für das Knurren bei Hunden erkennen und rechtzeitig vermeiden

*Aktualisiert am 17.11.2021*

Hunde sind sehr ehrlich und zeigen immer, wie sie sich fühlen. Dazu gehört auch das Knurren, das ein wichtiger Schutzmechanismus des Hundes ist, um auszudrücken, dass er sich unwohl fühlt. Doch falls Ihr Hund in unangemessenen Situationen knurrt, können Sie eingreifen. Erfahren Sie mehr über das Knurren bei Hunden.

Der Hund knurrt, um seine Gefühlslage auszudrücken

Das Knurren Ihres Hundes begegnet Ihnen wahrscheinlich am häufigsten, wenn er mit anderen Hunden spielt. Ihr Hund trifft beim Gassigehen auf einen anderen Hund, sie beschnuppern sich und fangen an zu spielen. Plötzlich knurrt Ihr Hund, Sie werden unruhig und haben das Bedürfnis einzugreifen. Gerade bei den eigenen Haustieren neigen viele Besitzer dazu, das eigene menschliche Sozialverhalten auf das Haustier zu übertragen – dann wird das Hundeknurren als störend und unangebracht empfunden. Doch die Unterbindung der Gefühle Ihres Hundes hat meist mehr negative Auswirkungen als positive. Wenn Ihr Hund nicht knurren darf, versucht er sich alternative Gefühlsausdrücke anzueignen, mit denen er sein Unwohlsein mitteilen kann: Statt zu knurren, bellt er jetzt laut oder schnappt sogar zu. Was steckt also hinter dem Knurren?


Wenn Ihr Hund knurrt, drückt er seine Gefühle aus und teilt Ihnen mit, dass er sich möglicherweise unwohl fühlt. Versuchen Sie daher zu ergründen, was die Ursache für das Knurren ist.

 

Ein Hund fletscht die Zähne und läuft dabei durch eine Pfütze.

So deuten Sie das Knurren Ihres Hundes

Das Knurren Ihres Hundes kann mehrere Ursachen haben. Überwiegend jedoch versucht Ihr Hund zu signalisieren, dass er sich unsicher fühlt – es ist ein Ausdruck des Selbstschutzes. Wichtig ist, dass Sie versuchen zu verstehen was der Auslöser dafür sein könnte. Manchmal reicht es schon, wenn Sie das aktuelle Umfeld oder die gegebene Situation beobachten. Es kann nämlich sein, dass Ihr Hund situationsbedingt knurrt. Wenn Sie dann entsprechend reagieren oder den Auslöser vermeiden, hört das Knurren möglicherweise schon auf. Welche Ursachen kann das Knurren haben?

1. Ihr Hund empfindet Gefahr 

Die wohl häufigste Ursache für das Knurren Ihres Hundes ist die Empfindung von Gefahr. Sobald sich Ihr Hund unwohl, ängstlich oder gefährdet fühlt, beginnt er zu knurren. Ignorieren Sie dieses Knurren nicht, sondern reagieren Sie angemessen darauf, indem Sie die Situation, in der sich der Hund befindet, richtig einschätzen. Denn es gibt  einen Unterschied zwischen dem Spielknurren und dem Gefahrknurren. Letzteres tritt beispielsweise dann auf, wenn Ihr Hund beim Gassigehen auf einen anderen Hund trifft, den er bereits kennt und mit dem er negative Erfahrungen gesammelt hat – „Halt dich fern von mir!” möchte er mit seinem Knurren ausdrücken. Erlauben Sie Ihrem Hund, sich in solch einer Situation selbst zu schützen, aber lassen sie keine Auseinandersetzung zu.

Knurren beim Spielen mit anderen Hunden

Auch beim Spielen mit anderen Hunden kommt das Knurren vor. Dieses Knurren ist allerdings weniger laut und kürzer als das Gefahrknurren. Hunde versuchen beim Spielen Hundefreunde zu finden. Wenn ein Hund ein Spiel spielt, welches Ihrem Hund nicht gefällt, reagiert er mit einem Knurren, das ausdrückt: „Ich mag das Spiel nicht, hör auf!”

Zwei Hunde knurren sich an.

2. Ihr Hund ist gestresst 

Ein weiterer Grund für das Knurren Ihres Hundes im Alltag kann Stress sein. Hatte Ihr Hund heute zu wenig Bewegung? Kann Ihr Hund seit Tagen nicht ruhig schlafen? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, dann liegt die Antwort für das Knurren bereits auf der Hand. 

3. Reizüberflutung

Ihr Hund knurrt, weil er sich in einer sehr lauten Umgebung mit einer extremen Geräuschkulisse befindet, die er nicht ertragen kann. Besonders wenn Sie ein sehr ruhiges zu Hause haben und in einer ruhigen Umgebung wohnen, ist der Kontrast zu einem etwas höheren Lärmpegel anderswo umso größer für Ihren Hund. Das Hundegehör ist empfindlicher als das Gehör des Menschen, weshalb beispielsweise viele Hunde an Silvester unruhig werden. Sollten Sie also merken, dass Ihr Hund einem höheren Geräuschpegel ausgesetzt ist als sonst, verhindern Sie das Knurren durch Lärmvermeidung.  

4. Ihr Hund knurrt, weil er frustriert ist

Kann Ihr Hund mit Frust umgehen? Ein wichtiger Teil der Hundeerziehung ist es, dem Hund beizubringen, mit Frustration umzugehen. Wenn Sie beispielsweise keine Zeit haben, ihm die gewünschte Aufmerksamkeit zu geben, muss er lernen sich selbst zu beschäftigen oder zumindest den Frust auszuhalten. Die Frustrationstoleranz Ihres Hundes können Sie mit entsprechendem Training Stück für Stück erhöhen. 

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5. Ihr Hund verteidigt sein Essen/Spielzeug

Ihr Hund spielt gemütlich an seinem Platz und Sie möchten sich dazugesellen oder mit ihm spielen. Besonders Welpen reagieren dann mit einem Knurren. Dies sollten Sie von Anfang an unterbinden. Auch ausgewachsene Hunde, die versuchen ihr Futter zu verteidigen, sollten lernen, dass Knurren nicht angebracht ist. Im folgenden Video lernen Sie, wie Sie Ihrem Hund das Knurren abgewöhnen (ab Minute 2).

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Relevanter Inhalt beginnt ab Minute 2.

6. Ihr Hund hat Schmerzen 

Falls sich Ihr Hund verletzt hat oder er krank ist, kann das Knurren ein Ausdruck von Schmerz sein. Wenn Sie beispielsweise eine Körperstelle Ihres Tieres berühren und es daraufhin knurrt, sollten Sie darauf achten, ob es auffällige Veränderungen in seiner Bewegung  gibt. Vermuten Sie, dass Ihr Hund Schmerzen hat, sollten Sie unbedingt zum Tierarzt gehen.

Was Sie tun können, wenn Ihr Hund Ihren Besuch anknurrt

Jeder Hund hat einen eigenen Charakter, den Sie auch durch Ihre Hundeerziehung prägen: Mit Befehlen und Hundekommandos zeigen Sie Ihrem Hund, wie er in bestimmten Situationen zu reagieren hat. Wenn Ihr Hund einer unüblichen Situation ausgesetzt ist, beispielsweise durch den Besuch von Freunden in der sonst sehr ruhigen Wohnung, kann dies Auswirkungen auf sein Gemüt haben: Er fühlt sich unwohl, möchte nicht gestreichelt werden und reagiert auf den Besuch mit Knurren. Diese Tipps können helfen: 

  • Statt das Körbchen Ihres Hundes im Wohnzimmer zu lassen, platzieren Sie es, bevor der Besuch kommt, in einem ruhigeren Zimmer.  
  • Mit einem Leckerli zeigen Sie dem Hund wo sein Körbchen nun steht.
  • Wenn der Besuch hereintritt und der Hund unruhig wird, sollten Sie den Hund beruhigen – und nicht Ihre Gäste.
  • Geben Sie also dem Hund die Möglichkeit, an den Gästen zu schnuppern, um sie kennenzulernen – aber nur, wenn der Hund dies auch möchte.
  • Zwingen Sie Ihren Hund nicht, sich streicheln zu lassen, wenn er das nicht erlaubt. 
  • Hunde lassen sich sehr schnell ablenken. Legen Sie ein Spielzeug vor seine Nase und spielen Sie mit ihm. Hat er sich beruhigt und knurrt nicht mehr, geben Sie ihm ein Leckerli. Geben Sie Ihm jedoch kein Leckerli, wenn er weiterhin knurrt – sonst assoziiert der Hund sein Knurren mit etwas Gutem.
  • Üben Sie diesen Ablauf mehrfach mit einer Person, die simulativ als Gast ins Haus kommt. So können Sie Ihren Hund noch vor Ihrem echten Besuch an solche Situationen gewöhnen.
Ein Hund liegt zähnefletschend auf dem Sofa und wird von seinem Halter festgehalten.

Fazit: Das Knurren Ihres Hundes kann verschiedene Auslöser haben. Anstatt es zu unterbinden, sollten Sie den Fokus also eher auf die Auslöser des Verhaltens legen. Vermeiden Sie für Ihren Hund unangenehme Situationen und lassen Sie es so erst gar nicht zum Knurren kommen. Dennoch sollten Sie hin und wieder das Knurren zulassen – beispielsweise beim Spielen mit anderen Hunden.

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