Sollten Sie Ihren Hund scheren oder trimmen?
Die wichtigsten Tipps, eine Anleitung und ein Styleguide je nach Fell
Sie sollten das Fell Ihres Hundes regelmäßig pflegen, sonst kommt es zu Verfilzungen oder Kletten. Dazu gehört es, das Fell zu bürsten, zu kürzen oder auszudünnen. Wenn Sie das Fell frei wachsen lassen, wird es Ihrem Hund im Sommer womöglich zu warm oder es sammelt sich schnell Dreck und Ungeziefer in den Zotteln. Ob Sie das Fell lieber trimmen oder scheren sollten, hängt von der Beschaffenheit des Hundefells ab. Hier erfahren Sie, was sich bei Ihrem Hund am besten eignet und worauf Sie achten müssen.
Das Elementare vorab: Langhaarhunde, die kaum oder gar nicht haaren, müssen Sie scheren. Rauhaarhunde und Hunde, die viel haaren, müssen Sie trimmen.
Scheren oder trimmen – beim Scheren müssen Sie schneiden und beim Trimmen zupfen
Scheren und Trimmen sind zwei verschiedene Methoden, um das Fell Ihres Hundes zu kürzen und auszudünnen.
- Beim Scheren arbeiten Sie oder ein Hundefriseur mit einem Schergerät, verschiedenen Aufsätzen und Bürsten. Das Schergerät ähnelt einem Rasierer. Wenn Sie Ihrem Hund selbst das Fell stutzen möchten, brauchen Sie aber unbedingt ein geeignetes Schergerät. Herkömmliche Rasierer für Bärte oder Kopfhaare sind nicht so leistungsstark und für das dichte Hundehaar ungeeignet. Sie können mit dem falschen Rasierer Ihrem Hund schnell Schmerzen zufügen.
- Beim Trimmen zupfen Sie das alte, abgestorbene Hundehaar vorsichtig und Stück für Stück raus. Dafür nehmen Sie eine Fellpartie im Nackenbereich zwischen Zeige- und Mittelfinger. Das Fell nahe am Körper ist deutlich dicker und dunkler. Das körperferne Fell ist dünner und heller. Anschließend ziehen Sie vorsichtig an den alten, dünnen Spitzen. Nehmen Sie immer nur kleine Abschnitte, da auch das Ausziehen des alten Fells Ihrem Hund Schmerzen bereiten kann.
Wenn Sie mit einem Trimmmesser arbeiten, achten Sie darauf, dass es nicht zu scharf ist. Wenn das Messer zu scharf ist, schneiden Sie die Haare Ihres Hundes nur ab, während die Wurzeln des abgestorbenen Haars noch im Fell stecken. Mit dem Messer müssen sie keine einzelnen Haarpartien abtrennen, sondern können direkt das alte Fell zwischen Daumen und Trimmmesser rausziehen.
Diese Hunde sollten Sie scheren
Die wenigsten Hunde müssen geschoren werden – nur Hunde, die wenig oder gar nicht haaren. Bei diesen Hunden wächst das Fell ständig weiter, ohne sich irgendwann auf natürliche Weise auszudünnen. Dazu zählen beispielsweise Pudel, Malteser, Yorkshire oder Havaneser. Pudel haben allerdings eine besonders dünne Haut, weswegen Sie mit viel Vorsicht vorgehen müssen.
Das Scheren ist wichtig für die Fellpflege. Bei alten und kranken Hunde bedeutet übermäßig viel Fell oft eine Belastung. Eine komplette Schur ist aber nur dann sinnvoll, wenn das Fell total verfilzt ist.
Versuchen Sie es immer erst mit einem Kamm oder einer Bürste, bevor Sie zur Hundeschermaschine greifen.
Diese Hunde sollten Sie besser trimmen
Alle Rauhaar-Rassen – wie beispielsweise Terrier – müssen Sie trimmen. Sie sollten vor allem Hunde mit dichter Unterwolle trimmen. Das Trimmen braucht am Anfang etwas Übung, da Sie das abgestorbene Fell vom neuen unterscheiden müssen. Trimmen Sie alle drei bis vier Monate, das vermeidet Ekzeme und Hautreizungen. Regelmäßiges Trimmen regt auch das Fellwachstum an.
Einen passenden Hundefriseur finden
Einen passenden Hundefriseur zu finden ist manchmal gar nicht so leicht. Diese Tipps helfen Ihnen bei der Suche:
- Erfahrung und Qualifikationen: Achten Sie auf Zertifikate oder Lizenzen und informieren Sie sich über die Erfahrung in der Pflege mit Ihrer Hunderasse. Nicht jeder Hundefriseur kümmert sich um jede Rasse.
- Freundlichkeit und Geduld: Der Hundefriseur sollte Ihrem Hund Zeit geben, mit der Situation warm zu werden – besonders beim ersten Termin. Ruhe und Geduld sind hier das oberste Gebot. Auch im Verlauf des Termins bei Ihrem Hundefriseur sollte ein tierlieber und sicherer Umgang mit Ihrem Hund gewährleistet sein.
- Hygiene: Der Salon und die Utensilien müssen sauber und hygienisch sein. Benutzt Ihr Hundefriseur frische Handtücher und saubere Schermaschinen?
- Empfehlungen und Bewertungen: Befragen Sie Freunde oder Familie zu Tipps für einen guten Hundefriseur in Ihrer Nähe. Suchen Sie auch im Internet nach guten Hundefriseuren für Ihre Rasse.
Einen Hund zu scheren kostet Geld – aber wie viel?
Je nach Rasse und Größe Ihres Hundes kann ein Besuch beim Hundefriseur zwischen 50 und 100 € kosten. Informieren Sie sich vorher nach Preisen und eventuellen Mehrkosten, die während des Termins anfallen können.
Sie wollen Ihren Hund selber scheren? So klappt’s
Mit der richtigen Ausrüstung können Sie Ihren Hund auch zu Hause scheren. Legen Sie sich eine Hundeschermaschine, Hundebürsten und -kämme und eine rutschfeste Gummimatte für einen Tisch zu. Mit dieser Grundausstattung kann es losgehen:
- Machen Sie Ihren Hund mit der Hundeschermaschine vertraut. Gewöhnen Sie ihn an das Geräusch und die Vibration des Geräts. Diese ungewohnte Erfahrung kann schnell Stress bei Ihrem Hund hervorrufen. Belohnen Sie tolerierendes Verhalten mit Leckerlis oder Streicheleinheiten.
- Sorgen Sie für einen sicheren Arbeitsplatz. Scheren Sie Ihren Hund am besten auf einen Tisch. Das ist deutlich angenehmer für Sie. Belegen Sie den Tisch mit der rutschfesten Gummimatte, damit Ihr Hund sicher und fest stehen kann. Heben Sie Ihren Hund dafür am besten auf den Tisch.
- Bürsten Sie Ihren Hund gründlich aus. Befreien Sie das Fell von möglichen Verfilzungen und Kletten, damit Sie es danach leichter scheren können.
- Wählen Sie einen großzügigen Scheraufsatz. Schneiden Sie das Fell Ihres Hundes nicht zu kurz. Informieren Sie sich erst über eine geeignete Schnittlänge für Ihren Hund. Ist das Fell zu kurz, schützt es Ihren Hund nicht mehr ausreichend vor UV-Strahlen oder Kälte.
- Achten Sie auf eine aufrechte Haltung Ihres Hundes. Sollte Ihr Hund liegen, den Kopf hängen lassen oder sitzen, erreichen Sie nicht jede Stelle seines Körpers. So dauert es entweder länger oder das Fell Ihres Hundes ist an einigen Körperstellen kürzer als an anderen.
- Rasieren Sie nur in Wuchsrichtung. Ständiges Wechseln der Rasierrichtung kann zu unschönen Rasur-Mustern oder unterschiedlich langen Haaren führen. Manchmal verhaken sich auch ein paar Haare in der Schermaschine, wodurch Ihr Hund Schmerzen leiden kann.
- Scheren Sie Ihren Hund in regelmäßigen Abständen. Ähnlich wie das Trimmen gehört auch eine regelmäßige Schur zur Fellpflege dazu. Scheren Sie Ihren Hund alle acht bis zwölf Wochen.
- Gehen Sie bei sensiblen Körperstellen besonders vorsichtig vor. Zu sensiblen Körperstellen zählen das Geschlecht, der Kopf, die Rute und die Pfoten. Scheren Sie hier nur behutsam oder wählen Sie statt einer Maschine lieber eine Fellschere mit abgerundeten Enden.
- Das Nachbürsten ist das A und O. Zu einer „Rundum-sorglos“-Fellpflege zählt natürlich auch das Bürsten danach. Dadurch entfernen Sie loses Haar und verleihen dem Fell einen gewissen Glanz.